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Gebühren bedrohen Datschen im Osten

■ Eine Million Datschenbesitzer können die Pacht nicht mehr bezahlen

Dresden (AP) – Rund eine Million Pächter von Datschen in Ostdeutschland müssen ihre Häuschen aufgeben, weil sie den Pachtzins nicht mehr bezahlen können. Dies bestätigte gestern der Präsident des Berliner Verbandes Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN), Eckhardt Beleites. Zuvor hatte die sächsische Landtagsabgeordnete Veronika Bellmann eine parlamentarische Anfrage gestartet.

Wie Beleites mitteilte, lag der Pachtzins bis zum 31. Oktober vergangenen Jahres bei 1,20 Mark pro Quadratmeter. Nach der Erhöhung ab dem 1. November 1997 aufgrund der Nutzungsentgeltverordnung betrage die Pacht heute im Durchschnitt 1,60 Mark pro Quadratmeter, in einigen wenigen Orten würden aber sogar 28 Mark berechnet. Das sei zwar die Ausnahme, auf jeden Fall aber trügen sich viele aufgrund der Erhöhungen mit dem Gedanken, ihren Pachtvertrag zu kündigen. Im Osten gibt es laut VDGN vier Millionen Datschenbesitzer. Sie haben in der Regel eine Grundstücksfläche von 946 Quadratmetern gepachtet.

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