Kommentar: Innovation statt Elite
■ Warum die Kooperation Hamburgs eitler Hochschulen nicht gutgehen muß
Fauler Kompromiß oder wegweisender Neubeginn? Mit der „Richtungsentscheidung“von Krista Sager für ein modulares „Ensemble der Hamburger Architekturausbildung“ist diese Frage noch längst nicht beantwortet. Mit mutigen Zielvorgaben hat die grüne Wissenschaftssenatorin zwar die Tür zu Hochschulinnovation und einer inhaltlich wegweisenden Ausbildungsreform aufgestoßen – hindurchgehen müssen die Hochschulen jedoch schon selbst.
Wer, wie die ständischen Berufsverbände, von einer drastischen Verkleinerung der Ausbildungskapazität träumte, wurde freilich ebenso enttäuscht wie Krista Sagers Parteikollegin und Kunsthochschulchefin Adrienne Goehler, die alles auf einen altmodischen Elitetrip ihrer HfbK gesetzt hatte. Sager setzt statt dessen auf ein modernes Planungs- und Architekturverständnis, welches nicht den Entwerferstar, sondern die breit ausgebildete und auch sozial kompetente PlanerIn zum Ziel hat.
Voraussetzung für das Kunststück, die gleiche Anzahl von StudentInnen erheblich besser auszubilden, ohne dafür tiefer in die Stadtkasse zu greifen, ist allerdings, daß die Hochschulen wirklich kooperieren. Sie müssen unter Beweis stellen, daß Teamfähigkeit nicht nur ein Ausbildungsziel für StudentInnen, sondern gelebte Praxis auch der HochschulchefInnen ist.
Selbst notorische OptimistInnen kommen da ins Grübeln: Hauke Trinks und Adrienne Goehler als Team für eine bessere Ausbildung? Geschieht hier kein Wunder, dann scheinen Krach und faule Kompromisse programmiert. Florian Marten
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