■ Kommentar: PDS vor Durchfall
Der PDS in Prenzlauer Berg rumoren die Eingeweide. Bei den Bauchschmerzen geht es allerdings nicht wirklich um Geheimdienst-Vergangenheiten oder um strafrechtliche Vorwürfe, die dazu führen könnten, daß ihr potentieller Bundestagswahlkämpfer Elmar Schmähling nunmehr vor jedem öffentlichen PDS-Auftritt Gerichtsvollziehern gegenüber seine Hosentaschen leeren muß.
Es geht eigentlich überhaupt nicht mehr um den Flottillenadmiral außer Dienst. Quer im Magen liegen den GenossInnen heftiger denn je ihre nicht überwundenen Beziehungskisten zwischen bürgernaher Basisbewegung und jenen Mitgliedern, die einst in staatstragenden Positionen oder Strukturen des Machthabens zu Hause waren und leidenschaftlich hoffen, die PDS könnte – nicht gleich, aber später – erneut einflußreiche Nähe erlangen.
Genau weil erstere auf ihrem bürgernahen Anspruch beharren müssen, stärken die entmachteten GenossInnen einem entmachteten Elmar Schmähling – der schnell lernt, geschickt redet und seine Befindlichkeiten mit denen des Ostens und der PDS zu verquicken weiß – bereits eine Woche nach seiner Nominierung uneingeschränkt den Rücken.
Sie rauben ihm damit jegliche Chance, in Prenzlauer Berg und Mitte durchaus vorhandenes PDS-nahes Wahlvolk aus Ost und West für sich zu gewinnen. Ohne deren Stimmen ist Diarrhöe bei den demokratischen Sozialisten allerdings programmiert: in Prenzlauer Berg/Mitte garantiert; in Bonn dito.
Kathi Seefeld
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