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Ulrich Nölle kandidiert wieder

■ Bremens Ex-Finanzsenator will wieder CDU-Posten

Ulrich Nölle (CDU) will sich in die Bremer Politik einmischen. Der einstige Finanzsenator Bremens, der im September vergangenen Jahres zurückgetreten war, wird am 25. April wieder für den stellvertretenden Landesvorsitz seiner Partei kandidieren. Dies kündigte er jetzt in einem Interview mit dem Weserreport an.

Der Bremer Unternehmer war im vergangenen Jahr nach längeren Auseinandersetzungen mit dem CDU-Landesvorsitzenden Bernd Neumann von seinem Amt als Bürgermeister und Finanzsenator zurückgetreten. Als Grund für den Rücktritt wurde damals die Infektion durch einen Zeckenbiß genannt. Seitdem war es politisch ruhig geworden um den langjährigen stellvertretenden Landesvorsitzenden und einstigen Spitzenkandidaten der CDU. Allgemein war angenommen worden, daß sich Ulrich Nölle in diesem Jahr auch aus dem Landesvorstand zurückziehen werde. Nölle betonte nun jedoch, daß man ihn zuletzt „immer wieder gedrängt“habe, über sein parteipolitisches Amt auch „ wieder ins politische Geschäft einzusteigen.“

Bernd Neumann begrüßte die Kandidatur seines Stellvertreters. In Bürgerschaftskreisen hingegen wird sie als Kampfansage gegen Neumann interpretiert. „Nölles Verbleib im Landesvorstand ist im Umfeld von Neumann nicht unumstritten“, hieß es vorsichtig. Darauf angesprochen, wo er derzeit die „größten Gefahren für Bremens Ansehen“vermute, nannte Ulrich Nölle explizit die „unsinnige Diskussion“um öffentliche Gelöbnisses im Land Bremen. Diese Idee war in Bremen vor allem durch den CDU-Landesvorsitzenden Bernd Neumann ins Gespräch gebracht worden. Im Januar hatte er im Namen des gesamten Landesvorstandes erklärt, man werde den Senat bitten, für ein öffentliches Gelöbnis am 9. Juni in Bremen zu sorgen.

ritz

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