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Abschluß statt Abschuß

■ Der sozialpolitische Bedarf entscheidet: VHS-Schulabschlußprojekte dürfen bleiben

Alle, die bei der Hamburger Volkshochschule (VHS) einen Hauptschulabschluß machen wollen, können aufatmen. Der Vorstand der VHS unter Vorsitz von Schulsenatorin Rosemarie Raab (SPD) hat gestern beschlossen, daß weite Teile der beiden Schulabschlußprojekte Röbbek und Koppel erhalten bleiben. Gekürzt wird dennoch. Immerhin muß die VHS bis zum Jahr 2001 einen Schuldenberg von insgesamt 2,6 Millionen Mark abbauen. Deshalb sollen künftig nur noch Hauptschulabschlüsse in den VHS-Projekten nachgemacht werden können. Die Realschulkurse laufen zum Ende des Jahres aus.

„Bei diesen Kursen ist der sozialpolitische Bedarf noch am geringsten“, begründete der Chef der VHS, Rudolf Camerer, die Entscheidung. Zumal es sich dabei nur um zwei Kurse mit jeweils 15 TeilnehmerInnen handele. Noch im Februar hatte Camerer die beiden Projekte Röbbek in Othmarschen und Koppel in St. Georg schließen wollen, um die VHS zu sanieren. Gestern nun erklärte er: „Der Vorstand ist verantwortungsbewußt mit den VHS-Projekten umgegangen.“

Bis zum Herbst soll jetzt eine Arbeitsgruppe aus MitarbeiterInnen der VHS und dem Amt für Weiterbildung in der Schulbehörde Vorschläge „für eine Straffung, inhaltliche Umgestaltung und Refinanzierung“der Hauptschulkurse erarbeiten.

Ziel dabei ist es, die Kosten der Kurse um ein Drittel zu senken. Gedacht wird dabei etwa an Programme wie QUAS (Qualifizierung und Arbeit für Schulabgänger), eine vom Arbeitsamt finanzierte Maßnahme, in der Jugendliche in Schule und Betrieb auf den Beruf vorbereitet werden. Parallel dazu soll jedoch das VHS-Angebot für erwachsene ältere SchülerInnen, darunter vor allem Alleinerziehende, erhalten bleiben.

Um den VHS-Haushalt zu konsolidieren, wird außerdem eine Unternehmensberatungsfirma eingeschaltet, die in Zusammenarbeit mit der VHS-Leitung weitere Sparvorschläge ausarbeiten soll. Auf dem Prüfstand stehen hier unter anderem der Personalbestand in der Volkshochschul-Zentrale und sämtliche Zuschußbereiche der VHS, aber auch die Teilnehmerentgelte für einzelne Kurse, die erst im vergangenen Jahr erhöht wurden.

Karin Flothmann

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