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KommentarBesser spät als nie

■ Warum kooperieren muß, wer der Arbeitslosigkeit beikommen will

Je drängender die Probleme, desto effektiver die Lösungen. Jahrzehntelang arbeiteten Behörden beharrlich nebeneinander her. Menschen wurden als Verwaltungsakte von einem Amt ins andere geschickt, um so die Statistiken zu bereinigen; Förderrichtlinien schrieben vor, was geht und was gleich ad acta gelegt werden konnte.

Derweil stieg die Erwerbslosigkeit beharrlich an. Die Fünf-Millionen-Marke ist bundesweit längst erreicht, wenn all jene hinzugezählt werden, die in ABM-Jobs auf Zeit arbeiten, noch einmal die Uni besuchen oder gleich gefrustet zur Hausfrau werden. In Hamburg pendelt sich die offizielle Zahl der Erwerbslosen bei 93.000 ein. 26.000 von ihnen leben ganz oder teils von Sozialhilfe.

Parallel dazu sanken unweigerlich die Einnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden. Auch Hamburg ist nicht mehr besonders zahlungskräftig. Sozialhilfe aber kostet Geld. Was liegt also näher, als all jenen, die sie erhalten und die zugleich arbeitsfähig sind, einen Job zu vermitteln. Doch da mußte erst eine Agentur wie Maatwerk in die Hansestadt kommen, um den Behörden vor Augen zu führen, daß es auch anders geht.

Inzwischen sind alle ob der maßgeschneiderten Arbeitsvermittlung voll des Lobes. Individuelle Vermittlung ist in – die aber funktioniert nicht im Alleingang. Kooperation tut Not. Das haben nun endlich auch Hamburgs Behörden begriffen. Doch besser spät als nie – immerhin birgt die geplante Zusammenarbeit Chancen, die weit über den reinen Verschiebebahnhof von Amt zu Amt hinausgehen. Karin Flothmann

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