: „Standort gesichert“
■ Hamburger Landwirte erwarten gute Ernte / Streit um Öko-Richtlinien
Wirtschaftssenator Erhard Rit-tershaus lauschte zufrieden den Worten von Wilhelm Grimm, dem Präsidenten des Hamburger Bauernverbandes. Der hatte dem parteilosen Bürgermeister-Vize mitzuteilen, daß Hamburgs landwirtschaftliche Betriebe 1995 eine gute Ernte erwarteten.
Zudem sei der Hamburger Bauernverband mit dem im Herbst vergangenen Jahres vom Senat verabschiedeten „Agrarpolitischen Konzept“ sehr zufrieden. „Als Wirtschaftssenator liegt mir die Versorgung der Stadtbevölkerung mit frischem Obst und Gemüse am Herzen“, gab Rittershaus artig zurück.
Doch in dem „Grundsatzgespräch“ am Sonnabend zwischen dem Bauernverbands-Primus und dem Stadt-Vize fiel nicht alles auf so fruchtbaren Boden. Entschieden wandte sich Bauernboß Grimm gegen immer „neue Auflagen und Regelungen“, mit denen Hamburgs Landwirte auf Öko-Kurs getrimmt werden sollen.
Besonders die im Umweltausschuß der Bürgerschaft diskutierte Idee, die stadteigenen Agrarflächen nur unter ökologischen Auflagen zu verpachten, würde „massiv in die Betriebsorganisation“ der Hamburger Landwirte eingreifen. „Ökonomisch unsinnige und existenzgefährdende Reglementierungen“, gab Rittershaus so artig wie vieldeutig zurück, „wird es mit mir nicht geben“.
Dafür aber Gelder für die „Umweltverbesserung mit der Landwirtschaft“. In den kommenden sechs Jahren, so Erhard Rittershaus, werde Hamburg 13,4 Millionen Mark aufbringen und damit EU- und Bundesmittel in Höhe von 9,4 Millionen Mark für Landwirtschaft und Gartenbau nach Hamburg holen. mac
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen