: Gesalzener Protest gegen HEW
Eine Mahnsäule aus 300 Kilo Salz aus dem Salzstock Gorleben errichteten gestern die „kritischen Aktionäre“ AIDA e.V. vor dem HEW-Zentrum in der Spitaler Straße. In den Atommeilern der Hamburgischen Electricitätswerke würden pro Jahr 300 Kilo des Bombenstoffes Plutonium erzeugt, so die Kritik von AIDA. Deswegen und wegen des Skandals um verstrahlte Transporte wollen die kritischen Aktionäre auf der Hauptversammlung der HEW am kommenden Mittwoch den Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Manfred Timm durchsetzen.
Unterdessen spitzt sich der Atommüll-Konflikt zwischen dem Kieler Energieminister Claus Möller (SPD) und Bundesatomministerin Angela Merkel (CDU) zu. Möller forderte Merkel gestern auf, „klipp und klar“ zu sagen, wie lange die Brennelemente-Transporte zu Wiederaufarbeitungsanlagen „ausgesetzt werden“. Davon hänge ab, wann die drei AKWs Krümmel, Brokdorf und Brunsbüttel wieder ans Netz könnten. Weil keiner der Reaktoren mangels Lagerkapazität den gesetzlichen Entsorgungsnachweis von sechs Jahren erbringen könne, hat Möller „Zweifel“, die Wiederanfahrgenehmigung erteilen zu können. Merkel sieht dafür „keinen Grund“. Möller fordert, Castoren aus dem Verkehr zu ziehen, „bei denen wiederholt Kontaminationen auftraten“. Darüber führt er ein „aufsichtliches Gespräch“ mit dem Bonner Umweltministerium am 23. Juni. hh / Foto: Markus Scholz
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