piwik no script img

Säbelrasseln in Äthiopien

■ Ministerpräsident Meles Zenawi will Eritrea eine „Lektion“ erteilen und daher „hart zuschlagen“. Beide Länder machen auch propagandistisch mobil

Berlin (taz) — Im Krieg zwischen Äthiopien und Eritrea droht eine neue Eskalation. Äthiopiens Ministerpräsident Meles Zenawi drohte im taz-Interview mit einem Militärschlag, um Eritrea eine „Lektion“ zu erteilen. Wenn das Nachbarland das eroberte Terrain nicht räume, „werden wir entsprechende Maßnahmen ergreifen“, sagte er. „Unser politisches Ziel ist, so hart zuzuschlagen, daß es unwahrscheinlich ist, daß so etwas wieder vorkommt.“

Eritreas Regierung warf ihrerseits Äthiopien vor, eine „Hexenjagd“ gegen die in Äthiopien lebenden Eritreer zu betreiben. Deren Zahl wird auf mehrere hunderttausend geschätzt. „Tausende“ von ihnen würden in äthiopischen Lagern festgehalten, erklärte die staatliche eritreische Nachrichtenagentur gestern. Sowohl in Äthiopien als auch in Eritrea wird seit Tagen kräftig propagandistisch und militärisch für eine neue Kriegsrunde mobil gemacht. Ende letzter Woche war ein afrikanischer Vermittlungsversuch in dem Konflikt am Horn von Afrika gescheitert. Tagesthema Seite 3

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen