■ Exklusiv: Die besten Paul-Sahner-Sammelfragen: „Redet so, als wärt ihr allein“
Seitdem Paul Sahner, der Gottvater der Intimbeichte, 1997 vom Bunte-Interviewer zum Bunte-Autor aufgestiegen war, erleben wir nun die Heiligsprechung jeden Donnerstag neu in der pompös herausgestellten Rubrik „Das Paul-Sahner-Interview“. Sahner ist der King of Diktiergerät, seine Verdienste kaum zählbar: Er ging mit Kerner joggen, hielt Baslers Baby als erster in den Händen, hatte eine Standleitung zu Schreinemakers (+ Klumpe!), verhörte den rüpelhaften Sohn von Uschi Glas (natürlich in Anwesenheit der Mutter!), nachdem dieser sich aktiv für die Prügelstrafe eingesetzt hatte.
Sahners Gespräche sind keine schlichten Interviews – in Hochform schafft er es, ganz ohne Fragezeichen auszukommen, und neulich hat sogar David Copperfield IHM eine Frage gestellt, und da geht's lang: Sahner selbst ist der Star, ist Gott und Lebenssinn, jeden Donnerstag. Zum Ausschneiden für all seine Fans im Land präsentieren wir hier eine Auswahl seiner schönsten Fragen.
Es kann nur einen geben:
– Morgen interviewe ich Helmut Thoma, soll ich was ausrichten?
– Udo, wir kennen uns seit 25 Jahren, seit fünf Jahren lebe ich monogam.
– Sie haben wunderschöne blaue Augen, Herr Meiser.
– Herr Lauterbach, ich prahle auch nicht vor 10 Millionen Deutschen mit meiner Potenz.
– Mir kommt Udo vor wie ein rastloser Wolf.
– Hast du Gloria schon mal auf dem Schoß gehabt?
– Hast du eine Frage an Helmut Kohl?
– Franziska, Sie gucken so traurig.
– War ein nettes Gespräch, Verona, viel Glück beim nächsten Millionär.
Suggestion/Kinderfragen:
– Sat.1-Flurfunk: Sie sollen Hochzeitsgelüste haben und ein trautes Heim beziehen.
– Fasziniert dich diese Welt?
– Haben Sie Verständnis für Nutten?
– Redet so, als wärt ihr allein.
– Das wird Peter nicht gern lesen.
– Sie haben fast feminine Hände.
Weisheiten:
– Späte Väter sollen besonders gute sein.
– 78 Prozent aller deutschen Frauen schreiben Liebesbriefe.
– Wer frißt, wird nicht gefressen.
– One-night stands sind problematisch im Aids-Zeitalter.
– Es heißt, Kinder und Betrunkene sagen die Wahrheit.
Sex (vulgär):
– Wie ist so eine Nacht mit Vera?
– Was war für Sie das höchste Glück als Skilehrer?
– Sie sind eine schöne Frau.
– Haben Sie noch Sex miteinander?
– Wie war das in Ihrer Kindheit, wo haben Sie sich angelehnt?
– Wann hattest du zuletzt das, was man vulgär als guten Sex bezeichnet?
– Haben Sie homosexuelle Erfahrungen gemacht?
– Herr Lauterbach, haben Sie heute schon...
– Wären Sie gerne ein Tier?
Unterm Sofa:
– Reden Sie doch mal Tacheles!
– Hilft er im Haushalt?
– Habt ihr 'ne Aussprache, wenn du zurückkommst?
– Was haben Sie gestern abend ins Tagebuch geschrieben?
– Erzählen Sie uns mehr von Ihrer Mutter.
– Und warum leuchten nun Ihre Augen?
– Krault Britta auch Ihre Ohren?
– So eifersüchtig ist dieses Weib?
– Hatten Sie kein Schuldgefühl?
– Wie erklären Sie das Ihren Kindern?
– Alkohol war auch mal Ihr Feind?
Pauls Kirche:
– Glauben Sie an Gott?
– Antwortet Gott?
– Sind Sie ein Held?
– Haben Sie gebetet, als es Ihnen schlecht ging?
– Was ist der Sinn des Lebens?
– Sie kennen aber die 10 Gebote?
Tod:
– Was heißt: Ich stand auf der Kippe?
– Wie oft stirbst du im Traum?
– Woher kommen diese Ängste?
– Wollten Sie damals am liebsten von der Brücke springen?
– Haben Sie schon Ihr Testament gemacht?
– Und dann werden wir Blumen?
Geld:
– Otto, es wird berichtet, daß Manou Sie abzocken will...
– Wissen Sie eigentlich, daß Kanzler Kohl höchstens ein Viertel von Ihrem Gehalt verdient?
– Steigen Sie vom Rad, wenn 10 Pfennig auf der Straße liegen?
– Heute tragen Sie eine Rolex.
Charakter:
– Was für ein Chef bist du, Kumpel oder Diktator?
– Herr Tappert, was ist Ihr Wort wert?
– Würden Sie Ihrer Frau ein Organ spenden?
– Sind Sie eitel oder ein Zyniker?
– Sie sollen herrschsüchtig sein.
– Sie sollen berechnend sein.
– Sie sollen eiskalt sein.
– Sie sollen ein männermordendes Luder sein.
– Sie sollen ein Weichei sein.
– Sie sollen einen Wäschetick haben.
Das Ende, das geht bei Paul Sahner so:
Sahner: Wunderbar, okay.
Juhnke: Ciao, du.
Benjamin v. Stuckrad-Barre
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen