: Antike Seefahrt
1907 wurde vor der Küste Mahdias ein antikes Wrack gefunden. Der etwa 20 Meter lange Segler war schwer beladen mit Rohlingen von Marmorsäulen, fertiggestellten Kapitelen und Säulenbasen, Prunkbetten und Bronzefiguren – Relikte der Antike, deren Bergung den Weg für die Unterwasserarchäologie ebnete. Die sehr heterogene Ladung wurde, so vermutet man, in Piräus an Bord genommen und sollte wahrscheinlich Rom ansteuern. Warum das Schiff schließlich manövrierunfähig bis zur Küste Afrikas trieb, bleibt unklar. Möglicherweise hatte es in einem Sturm die Ruder und die Segel verloren.
Die unzähligen Fundstücke wurden nach ihrer Entdeckung in Tunesien konserviert, litten mit der Zeit aber aufgrund der damals noch unvollkommenen Techniken. 1988 vertraute Tunesien die Bronzen dem Landesmuseum in Bonn an und ließ sie dort in aufweniger Weise mit modernsten Techniken restaurieren. Sie blieben bis 1994 in Bonn. Inzwischen wurden sie in das Bardo-Museum in Tunis zurückgebracht.
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