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Welche Psychoscheiße läuft denn...

■ betr.: „Wir diskutieren die Lö sung“ (Wie Mitarbeiter der Firma CompuNet ihr Unternehmen und ihren Ex-Chef Jost Stollmann se hen ...), taz vom 7. 7. 98

[...] Von Euch hätte ich doch etwas mehr erwartet.

Wieso habt Ihr nicht gefragt, warum es in einer offenen Atmosphäre, in der alles diskutiert wird, nötig war, daß die HBV die Betriebsratswahl anonym ausrufen muß? Die klappern ja nicht einfach die Firmen ab, wenn sie nicht vorher bestellt werden. Warum die Mitarbeiterin nicht mit Namen genannt werden möchte, wenn sie nur die Tatsache sagt, daß das Gehalt niedriger ist? Welche Psychoscheiße läuft denn, wenn 131 von 168 Mitarbeitern in einer geheimen (!) Wahl nicht wissen, ob sie ja oder nein sagen müssen? Könnte die gläserne Transparenz des Gebäudes in erster Linie nicht dazu gut sein, daß jeder jeden kontrollieren kann? Warum plappern die befragten Mitarbeiter alle stereotyp die magischen Worte „ihres großen Gottes“ nach? Auch wenn die Stollmannsche „Vision“ keinen Gegensatz zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer kennt, sehe ich nur: Herr Stollmann konnte dank seiner hervorragenden Mitarbeiter mit 43 Jahren Privatier werden und seine Freizeit genießen, während seine Mitarbeiter noch viele Jahre kräftig an ihrer schmalen Rente werkeln, die ja bekanntlich auch darauf basiert, wieviel man vorher verdient hat. Hat Herr Eilert da vielleicht etwas falsch verstanden, wenn er abwertend über andere Arbeitnehmer sagt: „Die arbeiten, um ihre Freizeit zu verdienen“? Das ist doch Gotteslästerung! Christine Huber, Dachau

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