Lokalkoloratur

Unsere Justizsenatorin Lore Maria Peschel-Gutzeit (SPD) liebt uns HamburgerInnen nicht so doll wie wir dachten, daß sie uns lieben würde. Ausgerechnet der Großbaustelle Berlin, deren BewohnerInnen man kaum als vornehm hanseatisch bezeichnen kann, gibt sie den Vorzug. „Hamburg ist gut, aber Berlin ist besser. Champagner für die Seele gewissermaßen“, gestand sie der Berliner Morgenpost. Zwangsläufig muß Hamburg sich nun wie Asti Spumante fühlen. Peschel-Gutzeit verbringt jedes freie Wochende in Berlin, während sie unter der Woche einer „Putzstelle“ nachginge. „Das war, wie ich noch einmal betonen möchte, scherzhaft gemeint“, so die Senatorin gegenüber der taz. Sie habe sich auch auf ihrem Berliner Senatsposten immer als Reinemachefrau gefühlt und selbiges oft kundgetan. Das wollen wir, obwohl gekränkt, mal wohlwollend glauben. Und weil wir es uns wegen eines Scherzes nicht verscherzen wollen, interpretieren wir diese schmerzlichen Äußerungen als Einschleimmasche gegenüber den HauptstädtlerInnen. sim