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Gebetsbuch geklaut

■ Schon der dritte Bischofsdiebstahl seit 1984

Geistliche haben, was den kleinen Taschendiebstahl angeht, einen großen Vorteil, wenn sie so wenig an materiellen Güter hängen wie der Gottessohn. Für die 14 Jahre seit 1984 meldet die katholische Pressestelle gerade drei(!) Vorfälle. Empört schließt die daraus, Bremen sei ein „unsicheres Pflaster“ für geistliche Oberhäupter.

Andere Schlußfolgerungen lägen näher. 1997 hatte Bischof Homeyer voller Gottvertrauen sein Autotelefon (!) auf dem Rücksitz liegen lassen. Weihbischof Freiherr von Twickel meinte offenbar, ein Buch mit Stundengebeten in lateinischer und deutscher Sprache sei vor den Kleptomanen sicher. Was er nicht bedacht hat: Das Brevier steckte in einer kostbaren Lederhülle, die durchaus weltliche Schätze zieren könnte.

Die katholische Pressestelle hofft nun, daß es sich bei dem Kleptomanen um einen Junkie gehandelt hat, dem es nur um das Kleingeld für den nächsten Schuß ging. Es könnte zu spektakulären Bekehrungen in der Szene kommen, „lieber“ aber hätte der Bischof sein Gebetsbuch zurück. K.W.

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