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Touristen sind Artenkiller

■ Illegaler Souvenirhandel mit geschützten Tierarten zieht auch wirtschaftliche Schäden nach sich. Ausstellung in Stuttgart klärt auf

Berlin (taz) – Die wenigsten Souvenirjäger scheinen zu wissen, daß ihre Sammelwut auch Unheil anrichtet. Vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen werden trotz internationalen Verbots immer noch bergeweise von Urlaubern gekauft und mit nach Hause gebracht.

Im vergangenen Jahr beschlagnahmte der Frankfurter Flughafenzoll beispielsweise 1.897 Korallen, 413 Riesenmuscheln und 229 Pfeilgiftfrösche. Mit weiterhin steigender Tendenz. Die häufigsten Gründe sind mangelndes Bewußtsein oder Rücksichtslosigkeit.

Neben der Bedrohung einzelner Arten hat der illegale Souvenirhandel auch wirtschaftliche Konsequenzen. Besonders deutlich wird dies am Beispiel der Korallen. In Korallenriffen wächst die Fischbrut auf. Je mehr Korallenriffe für den Souvenirmarkt zerstört werden, desto mehr bricht die lokale Fischerei zusammen. „Viele Fischer landen deswegen in den Großstadt-Slums“, erklärt Günther Peter, Chef der Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA).

Weitere Beispiele ökonomischer Folgen des Andenkenhandels sind noch bis 8. August auf der AGA-Ausstellung „Artenschutz ist Menschenschutz“ zu sehen, die im Rahmen der Landesgartenschau in Stuttgart gezeigt wird. hau

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