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Wenn Panther auf Raubzug gehen

■ Football: Die Hamburg Blue Devils unterliegen gegen Düsseldorf 15:22 Von Edwin Feindt

„Warum müßt ihr immer die stärksten Amis in eure Line stecken, wenn ihr nach Hamburg kommt?“, fragte Eric Salzinger nach Spielende Francesco Mavaro – vor 10.700 Footballfans hatten die Blue Devils im Volksparkstadion mit 15:22 gegen die Düsseldorf Panther verloren.

Das Spiel war mit großer Spannung erwartet worden: Der deutsche Champion vom Rhein führte die Nord-Gruppe ungeschlagen an, und Devils-Präsident Axel Gernert sah in der Begegnung eine Vorwegnahme des Meisterschafts-Finales. Außerdem sollten die Panther endlich einmal von einem Hamburger Team auf heimischem Boden geschlagen werden, was „bisher nur den legendären Dolphins 1987 gelungen“ war, erinnert sich Abwehrspieler Martino Destro.

Die hohen Erwartungen, die ein 21:21-Unendschieden in der Hinrunde geschürt hatte, versuchte Gernert im Vorwege zu dämpfen. Zwar würden zwei neue US-Spieler die Teufel stärken, gleichzeitig seien jedoch Ausfälle zu beklagen: Quarterback Dino Bucciol sitzt wegen angeblichen Meckerns im Match gegen die Hanau Hawks eine sechswöchige Sperre ab, und sieben Spieler waren wegen Verletzungen nicht oder nur bedingt einsatzfähig, darunter Runningback Padmore Osei (Innenbandriß am linken Knie).

Die frühe Führung der Blue Devils durch Neuzugang Michael Penman (Extrapunkt: Michael Bogovic) glichen die Panther durch einen Touchdown von Francesco Mavaro (Extrapunkt: René Pitzner) zum 7:7 aus. Devils-Neuling Vince Palko stellte die Führung zum 9:7 kurzfristig wieder her, indem er den Düsseldorfer Ballträger in die eigene Endzone zurückdrängte, ein sogenanntes Safety. Mit einem Lauf von Estrus Crayton über 60 Meter, bei dem er sechs blaue Abwehrspieler mühelos beiseite schubste, und zwei anschließenden Extrapunkten gingen die Düsseldorfer ihrerseits in Führung und in die Halbzeitpause.

Im dritten Viertel erzielten Brad Parpan für die Panther (Extrapunkt: René Pitzner) und Simon Morris für die Blue Devils je ein Touchdown und markierten den Endstand: 15:22. Obwohl die teuflischen Blaulinge im letzten Viertel durch Paßspiele zügig Raum gewannen, prallte der Angriff immer wieder an der schier unbezwingbaren Düsseldorfer Abwehr ab.

Der erneut erfolgreiche Raubzug der Panther in Hamburg bringt die Teufel nun ins Schwitzen: „Wenn wir auf den vierten Platz abrutschen, müssen wir gegen den Tabellenersten-Süd, die Hanau Hawks, antreten, gegen die wir letzte Woche verloren hatten“, prognostiziert Max von Garnier die Chancen in den Playoffs, „aber halten wir den dritten Platz, spielen wir gegen die Munich Cowboys.“ Und die haben die Blue Devils bereits vor einigen Wochen 41:10 geschlagen.

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