: Die Highlights des Oldenburger Filmfestes (bis 13. September)
„Punk“ R: James Merendino – In diesem temporeichen Generationenporträt spielt Til Schweiger neben dem agilen Matthew Lillard („Scream“) einen als Vollwaise aufgewachsenen Millionenerben. Aus Einsamkeit entwickelt er kleinere Exzentriken, sprich: Er knallt völlig durch! (11.9. 22.30h Wall + 12.9. 15h Kulturetage)
„John Carpenters Vampires“ R: J.C. – Eine Gruppe Vampirjäger wird nach einer gelungenen Häuserräumung (ca. zehn tote Vampire) vom entflohenen Obervampir dezimiert. Bis auf den Chef und seine rechte Hand (James Wood, James Baldwin) rennt der Rest kopflos in die Nacht. Mit einer schönen Halbtoten und einem Geistlichen machen sich die zwei Häscher auf die Suche nach dem Riesenbeißer. (10.9. 22.30h Wall + 11.9. 0.15h Kulturetage)
Blessed are those who thirst R: Carl Jorgen Kionig – Etwa zur gleichen Zeit Samstagnacht in Oslo: ein Paar in einem Hotelzimmer, zwei Frauen in ihrer Wohnung, eine Studentin und ihr Vergewaltiger, unterschiedlichste Spielarten von Zärtlichkeit und Gewalt in short cuts. Mit dieser Choreographie der Körper und Emotionen beginnt eine eigenartige Mischung von traditionellem Krimi auf der Suche nach dem Täter und Basic Instinct. (10.9. 17.30h Casablanca + 13.9. 20h PFL)
Operation Noah R: Achim Bornhak – „Die Hard“ in Deutschland. Aus dem Wolkenkratzer und dem Flughafen ist eine Bohrinsel in der Nordsee geworden, aus den internationalen Terrorbanden ein wahnsinniger Wissenschaftler und Ökoterrorist, der die ultimativen Bomben bastelt. Mit denen will er Heiligabend in einen Tag der Tränen und der Zerstörung verwandeln. (13.9. 20h Casablanca)
The Nephew R: Eugene Brady – Als der junge New Yorker Farbige Chad nach dem Tod seiner Mutter zum ersten Mal in deren irische Heimat kommt, kehrt mit ihm die Vergangenheit zurück. 007-Pierce Brosnan spielt in dieser bittersüßen Romanze einen erfolgreichen Hotel- und Pubbesitzer zwischen Schafen und menschlichen Spleens. (13.9. 20h Casablanca)
Phoenix R: Danny Cannon – Harry ist Cop in Phoenix und hält, verglichen mit seinen korrupten Kollegen, ein gewisses Maß an moralischen Grundsätzen aufrecht. Seine übermäßige Spielleidenschaft allerdings treibt ihn in erhebliche Schulden bei seinem Buchmacher. Unfähig den Betrag zurückzuzahlen, eröffnet ihm der einen tödlichen Deal... Ein düsterer Thriller über die sukzessive Verschiebung der Moralvorstellungen mit Angelica Huston, Ray Liotta und Daniel Baldwin (12.9. 22.30 Casablanca)
The Mighty R: Peter Chelsom – Der junge Max lernt den Nachbarjungen Kevin kennen, der nur „Freak“ genannt wird. Obwohl körperlich deformiert und von einfachem Geist, haben die Jungen Seelen voll Poesie. Auf den Schultern von Kevin kann Max endlich der Riese sein, den er sich immer erträumt hat. In der Fantasie befreit er als Raubritter Jungfrauen und tötet Drachen. Um diese Freundschaft webt sich die Story von Kevin's Mutter, gespielt von Sharon Stone in einer ihrer emotionalsten Rollen. (Mit einer bitterbösen Gina Rowlands und einem superlustigen Meat Loaf) (12.9. 20h Casablanca + 13.9. 15h Casablanca)
The Threat R: Jonathan Gems – In dem Regiedebüt des erfolgreichen Drehbuchschreibers Gems (Mars Attacks) wird die Lebensgeschichte von drei Prostituierten erzählt. Hört sich schwer melodramatisch an. Wäre es auch „nur“ geworden, wenn der Betrachter nicht immer wieder Zeuge der abstrusesten sexuellen Obsessionen der Freier würde. Mit James Baldwin als Zuhälter und July Delpy als dauerkoksender Nutte. (11.9. 20h Kulturetage + 13.9. 17.30h Kulturetage)
Kleines Tropikana R: Daniel Diaz Torres – Alles beginnt mit einem in Havanna vom Dach gestürzten Deutschen. Keiner glaubt an Mord; nur der kleine Polizist Lorenzo, der eigentlich auf Grabschändung spezialisiert ist und in seiner Freizeit dichtet. Der Tote (superb Peter Lohmeyer) entpuppt sich als Dokumentarfilmer, der in Kuba die Nazivergangenheit seines eigenen Vaters ausrecherchiert. Was Lorenzo im Folgenden ermittelt, wirkt wie die Verifikation der Chaostheorie. (12.9. 22.30h Kulturetage + 13.9. 22.30h Casablanca)
Angel Express R: Rolf Peter Kahl – Wie am Beginn die Kamera auf raschen Techno-Beats rasant über die Berliner Stadtautobahn fliegt, so lassen sich die Figuren rastlos durch die Stadt treiben. Die Nacht bedeutet Bewegung, der Tag nur Warten. Es geht um schnellen Sex, Drogen und die Sehnsucht nach dem großen Gefühl. In einer wunderschönen Szene verzaubern Doreen Jacobi und Kahl himself kalten Telefonsex zu einem anrührenden Moment. (12.9. 17.30h Kulturetage)Und vieles meeeehr!!!
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