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■ beiseiteBonz liest

Wieder so ein junger Mensch, der mit dem Virus Pop infiziert wurde und nicht mehr davon loskommt: Jochen Bonz. Der studierte Kulturwissenschaftler und Autor für das Musikmagazin Intro und die taz hat gerade ein Buch veröffentlicht, das sich mit Pop und seinen zahlreichen Erzählweisen beschäftigt und von ihm heute abend ab 22 Uhr in der Galerie berlintokyo in der Rosenthalerstr. 38 lesenderweise vorgestellt wird. „Meinecke Mayer Musik erzählt“ heißt es, und Bonz erzählt, fragt, montiert und sampelt all das, was sich im Laufe der Jahre bei ihm an Gedanken und Fragen in Sachen Pop angesammelt hat. Wo fangen die Zitate an, wo hören sie auf? Oder ist das heutzutage eine völlig überflüssige Frage, wo alles Sampling ist? Und alles Pop. Oder besser: Pop II. Ist das jetzt toll oder einfach nur verwirrend oder gleichmacherisch oder doof?. Als roter Faden dienen ihm „Generationslinien“, der Zusammenhang zwischen Pop und Generationen, und natürlich stellt er die Frage, ob im Zeitalter von Sampling überhaupt noch von speziellen Generationszugehörigkeiten gesprochen werden kann. Bonz hat seinen Diederichsen gelesen, und auch Nick Hornbys „High Fidelity“. Er hat sich mit Thomas Meineke unterhalten, mit Ulf Poschardt, Mike Ink, Michael Mayer und anderen mehr, mit Pop-Fährtenlesern und Popmusikern also. Und er hat diese Gespräche und Interviews zusammen mit eigenen Erkenntnissen und Hörerfahrungen zu einem Essay zusammengefaßt. „Glücklich, wer seine Welt gefunden hat“, schließt Bonz sein Vorwort ab, weiß aber nur zu gut, daß Pop nie aufhört und immer wieder dazu einlädt, neue Welten zu entdecken.

Im Anschluß an Bonz' Lesung wird übrigens „die total heimliche Vorpremiere“ des soeben auf Ladomat erschienenen netto-houz- Albums „Room 7107“ gefeiert.

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