piwik no script img

Smarter Stenz

■ Der Goldkettchenträger Mangu soll Latin-HipHop marktfähig machen

Typisch kleiner Mann: Riesenklappe, dicke Eier und am liebsten in Begleitung leichtbekleideter Frauen auf der Bildfläche erscheinen. So war's jedenfalls, als Mangu unlängst nach dem WM-Halbfinale Holland gegen Brasilien die Plattenfirmenparty im Lucky Strike aufmischte. Kubanischer Pianist mit Zigarre, Latin-Rhythmusgruppe, HipHop-Beats vom Band und zwischen zwei hüftschwenkenden Tänzerinnen ein sehr schmächtiger US-Dominikaner, der auf spanisch rappt und toastet, als hätte er El Diabolo persönlich seine Seele verkauft. Hat er natürlich auch. Denn der 23jährige Mangu kommt aus den Goldkettchen-Talentschmieden von Miami Beach. Früher Eintänzer beim Obszönitätenkabinett der 2 Live Crew, dann unter die Fittiche von Ex-Miami Sound Machine-Produzent Joe Galdo gekommen, soll er 1998 das Subgenre Latin-HipHop marktfähig machen.

Schmuserap, Mambo-Samples, Salsa meets Ragga, Merengue plus Miami Bass, „das ist definitiv Hot-weather-music“, sagt der smarte Stenz. Die Beachparty fürs internationale Wohnzimmer sozusagen, und die großen alten Salsa-Paten halten ihre schützende Hand darüber: Willie Colon fand die Hip-Hop-Version seines Klassikers „Calle Luna Calle Sol“ bekundetermaßen spitze, und der legendäre Fania-Star Johnny Pacheco hat mitgesungen. Für die Dancehall-Gemeinde: Auf dem Debüt-Album zieht Mangu beim Clash mit Beenie Man nicht den Kürzeren. Rockt live jedes Haus.

Christoph Twickel

So, 21 Uhr, Fabrik

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen