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Null Skandale

■ Grübler mit unglaublichem Haarschnitt: Lionel Richie singt in der Sporthalle

„Hello!“ sang Lionel Richie vor gut zehn Jahren, „Hello! Is it me you're looking for?“ Was soll man nun dazu sagen? Menschlich enthalten wir uns der Stimme, das gebietet der Anstand. Nicht so, wenn es um den Künstler Richie geht. Da ist Offensive gefragt, denn schließlich gehört er zum Beharrlichsten, was das Popgeschäft je ausgeworfen hat. Er gehört zu den Mainstream-Monstern, deren Nerven einzig auf das Hormon VK, – Verkaufszahl – anzuspringen scheinen.

Dabei galt Lionel Richie einmal als respektabler Funk-Interpret, als er vor mehr als 20 Jahren in roten Hosenanzügen und mit unglaublicher Frisur den Vorsänger der fast vergessenen Commodores gab. Doch für die meisten existiert der Sänger Lionel Richie erst, seit er mit „All Night Long“ den bedeutendsten aller Edel-Tropical-Disco-Klopfer nach Manillows „Copacabana“ veröffentlichte. Das darauf folgende „Dancing on the ceiling“ war dann übelster Hit-Pop, ein künstlerischer Skalpellschnitt, der ihn von seiner Soul-Vergangenheit trennte.

Lionel Richie ist ein Familienmensch, und das unterscheidet ihn von anderen Entertainment-Elefanten. Nix da mit anderen Frauen, null Skandale. Gern sieht sich der Barde als ausgeglichener, aber nachdenklicher Mensch. Das mit dem „still“ hat er sehr wörtlich genommen.

Oliver Rohlf

Do, 5. November, 20 Uhr, Sporthalle

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