■ Bierpreis steigt schneller als Benzinpreis: Pils kostet bald 10 Pfennig pro Liter mehr
Düsseldorf (taz/dpa) – Der Kasten Bier mit 20 Halbliter-Flaschen soll im Durchschnitt um eine Mark teurer werden, kündigte der Dortmunder Getränkekonzern Brau und Brunnen gestern an. Zwei Wochen nach der voraussichtlichen Einführung der rot-grünen Ökosteuer auf Benzin von sechs Pfennig pro Liter am 1. Januar 1999 will das Unternehmen die Bierpreise demnach gleich um zehn Pfennig pro Liter erhöhen.
Auch die Gastronomie soll bei Brau und Brunnen künftig entsprechend acht bis zehn Prozent mehr fürs Bierfaß zahlen, kündigte der Vorstandsvorsitzende Rainer Verstynen gestern an. Nicht betroffen von den Änderungen sind ausgerechnet das völlig unökologische Dosenbier und die ostdeutsche Marke Sternburg (Leipziger Brauhaus).
Zu den wichtigsten Biermarken von Brau und Brunnen gehören unter anderem Jever, Brinkhoffs No. 1, Schlösser-Alt, Gilden Kölsch und Berliner Pilsner. Ziel sei es, die Erträge in der Sparte Bier nachhaltig zu steigern. Verstynen räumte ein, daß sich das Unternehmen durch die Preisänderungen auch „die eine oder andere Delle“ holen könnte. In der Sparte Bier machte der Getränkekonzern in den ersten neun Monaten 1998 rund 15 Millionen Mark Verlust. Dabei verringerte sich der Bierabsatz um knapp fünf Prozent. urb
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