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Deutsche Bank wird mit US-Übernahme größte Bank der Welt

■ Die Übernahme der achtgrößten Investmentbank der USA für mehr als 15 Milliarden Mark ist fast perfekt

Berlin/Frankfurt (taz/dpa/rtr) – Die Deutsche Bank ist wahrscheinlich schon bald die größte Bank der Welt. Ihre Verhandlungen über eine Übernahme des US-Investmenthauses Bankers Trust (BT) stehen kurz vor dem Abschluß. Dies bestätigten beide Unternehmen gestern nachmittag. Damit endet die lange Suche nach einem US-amerikanischen Partner, über den die Deutsche Bank auf den dortigen Markt drängen und schließlich zu einer der weltweit führenden Investmentbanken aufsteigen will. Die Frankfurter bieten 93 US-Dollar je Aktie für Bankers Trust und damit mehr als 15 Milliarden Mark.

Die beiden Aufsichtsräte sollen in getrennten Sondersitzungen am Sonntag die Entscheidung fällen. Dann müssen noch die US-Aufsichtsbehörden ihr Plazet geben. Die vorgeschlagene Kombination beider Banken schaffe eine „wirklich starke globale Finanzdienstleistungsgruppe“, sagte Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer. Bankers-Trust-Boß Frank Newman gab sich „enthusiastisch“ über die neuen Möglichkeiten. Mit dem Kauf entsteht ein Bankriese mit einer Bilanzsumme von mehr als 1,4 Billionen Mark.

Schon seit Freitag kursierten Gerüchte, so daß die Deutsche-Bank-Aktie an der Frankfurter Börse gestern zeitweise sogar um 5 Prozent zulegte. Zu Börsenschluß erreichte sie aber nur ein Plus von 2,5 Prozent, da manche Händler das Umtauschangebot als zu teuer bewerteten. Andere Bankaktien zogen aus Hoffnung auf weitere Fusionen stärker an: Die Dresdner Bank legte um 8,1 Prozent zu, die HypoVereinsbank stieg um 5,2 Prozent. Im Inforadio hatte Dresdner-Bank-Chef Bernhard Walter eine große Fusion seines Hauses eine „sehr deutliche Option“ genannt. Die Bankers-Trust-Aktien waren angesichts der Gerüchte bereits am Freitag um 7,3 Prozent gestiegen.

Analysten erklärten, ein Zukauf in den USA sei zwar notwendig, wenn die Deutsche Bank zu den weltweit führenden Investmentbanken gehören wolle. Ob durch die Übernahme von Bankers Trust aber die erhofften Synergieeffekte erzielt würden, sei fraglich. Außerdem sei dies eine sehr teure Übernahme. Bankers Trust kommt der Kauf sehr gelegen: Die Bank machte im dritten Quartal einen Verlust von fast 500 Millionen Dollar. Ein Banker sagte, das BT-Management sei zu dem Ergebnis gekommen, daß die Gruppe eine anhaltende Flaute an den Finanzmärkten nicht überleben würde. urb

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