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Kleine Massenabschiebung nach Togo

■ Statt 90 wurden gestern nur noch 26 Togolesen aus Deutschland in ihre Heimat geflogen

Berlin (taz) – 26 Flüchtlinge aus dem westafrikanischen Togo sind gestern vom Flughafen Düsseldorf in ihre Heimat abgeschoben worden, wo nach Einschätzung von Menschenrechtsorganisationen wegen der Verfolgung der Opposition durch die Regierung Gefahr für sie besteht. Die Zahl der Abgeschobenen war deutlich geringer als ursprünglich geplant: Flüchtlingsgruppen hatten zunächst von 90 Abzuschiebenden gesprochen, das Bundesinnenministerium nannte gestern gegenüber der taz die Planzahl von 45. Vermutlich sind einige derjenigen, die nach Togo zurückgeflogen werden sollten, rechtzeitig in den Untergrund abgetaucht, um der Abschiebung zu entgehen.

So konnte Nordrhein-Westfalen nur fünf statt wie geplant acht Togolesen abschieben. Vier davon waren nach amtlichen Angaben illegal Eingereiste, einer ein abgelehnter Asylbewerber. Aus Schleswig-Holstein wurde nur ein Togolese abgeschoben, ebenfalls ein abgelehnter Asylbewerber. Nach amtlichen Angaben hätten es ursprünglich acht sein sollen; nur drei wurden in Abschiebehaft genommen, von denen einer wegen Krankheit entlassen wurde und einer eine Viertelstunde vor Abflug aus Düsseldorf in den Genuß eines Eilantrages zur Verhinderung der Abschiebung kam.

Die Abgeschobenen werden von Ärzten und Dolmetschern begleitet. In Togos Hauptstadt Lomé soll die Deutsche Botschaft ihr Schicksal beobachten. D.J.

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