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Erinnern und Trauern –betr.: „Der Schwanengesang der Flakhelfer“, taz vom 3. 12. 98

Kann es nicht sein, daß der Beitrag von Micha Brumlik von lauter Befangenheiten strotzt? Er räumt zwar an einigen Stellen seiner Ausführungen ein, daß Erinnern immer nur individuell sein kann und damit nicht delegierbar ist. Erinnern und Trauern ist damit immer ein persönlicher Vorgang, und es ist ein permanenter!

Als guter Pädagoge müßte er aber einsehen, daß der Entwurf von Serra & Eisenman, eingeklemmt zwischen der Daimler-Chrysler- „Megapolis Potsdamer Platz“ und Brandenburger Tor an Gigantomanie nichts zu wünschen übrig läßt! Nach meiner Meinung zählt aber nicht Gigantomanie, eines „Bau-Denk-Mals“, sondern ständiges, persönliches Erinnern der guten und schlechten Seiten eines Volkes. Wäre es da nicht besser, man würde die Ruinen der „Topographie des Terrors“, also die Fundamente des Prinz-Albrecht-Palais, vollständig an dieser Stelle ausgraben, in dem solche Kleinbürger wie der Reichsführer SS Heinrich Himmler und sein Scherge Sturmbannführer Adolf Eichmann den Holocaust geplant haben? Diese Ruinen könnten mit anschaulichen Tafeln versehen werden, auf denen vermerkt wäre, welche Naziverbrechen in diesem Haus geplant wurden!

Jeder Schüler, Student, jeder Tourist und Bürger der Stadt Berlin würde so tausendmal besser und anschaulicher erfahren, welche Verbrechen diese Kleinbürger im Namen des deutschen Volkes begangen haben. [...] Hans-Georg Hötger, Mülheim-Ruhr

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