piwik no script img

Bahnhof mit Tower

■ Rittershaus freut sich über Vorführobjekt für Siemens und Holzmann

Der modernste Rangierbahnhof Europas ist am Sonnabend nördlich von Moorburg eingeweiht worden. Zur Feier des Tages ließ die Wirtschaftsbehörde zwar noch mal Draisine und Dampflok über die Geleise des Hafenbahnhofs „Alte Süderelbe“ rollen, aber ansonsten ist es mit der Nostalgie vorbei: Wo früher Stellwerk, Weiche und Signalmast den Weg wiesen, zeigen heute Computer, Funk und „Tower“, wo's lang geht.

110 Millionen Mark hat die Erweiterung und Modernisierung des Hafenbahnhofs südlich des Elbtunnels gekostet. Grundlage ist die prognostizierte Verdoppelung des Warenumschlags. Auf den 24 Gleisen können in Zukunft mehr als 1200 Waggons bewegt und bis zu 160 Güterzüge zusammengestellt werden. Das Herz der Anlage, jubelt die Wirtschaftsbehörde, bilden ein „prozessrechnergesteuertes Ablaufsystem mit vollautomatischer Güterwagensortieranlage“ sowie eine „Dispositionszentrale für EDV-gestütztes Verkehrsmanagement im gesamten westlichen Hafengebiet“.

Senator Erhard Rittershaus freut sich denn auch gleich in mehrfacher Hinsicht über den neuen Vorzeigebahnhof. Zum einen, weil er zwei Monate früher als geplant fertiggestellt worden ist; zum zweiten, weil er einen „entscheidenden Beitrag zur Sicherung der Hafenwirtschaft mit 120.000 Erwerbstätigen“ leiste; und drittens, weil er den beteiligten Firmen Siemens, Philipp Holzmann und Hugo Ehlers als „Vorführobjekt für internationale Kunden“ dienen könne.

Zudem, so Rittershaus weiter, werde der Senat nicht zögern, weitere 200 Millionen Mark in die stadteigene Hafenbahn zu investieren. fs

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen