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Vom Staatsrat übers Ohr gehauen?

■ Auch Schulzentrum Holter Feld wehrt sich gegen Schließung

Jetzt gehen auch die Vertreter des Schulzentrums „Im Holter Feld“ auf die Barrikaden. Morgen soll die Bildungsdeputation entscheiden, ob das Schulzentrum Huckelriede und das Schulzentrum Holter Feld geschlossen werden (wir berichteten). Die Bildungsbehörde will das SZ Holter Feld an das benachbarte Daimler-Crysler Werk verkaufen und mit den Einnahmen den Bildungsetat sanieren.

Jens Knolle, Vorsitzender der Schulkonferenz Holter Feld, warf der Bildungsbehörde gestern „gravierenden Wortbruch“ vor, da man sich nicht an Vereinbarungen gehalten habe. Schülersprecherin Ina Rengstorf sieht es genauso: „Wir sind total über's Ohr gehauen worden.“

Der Vorwurf: Der Staatssekretär der Bildungssenatorin, Hans-Henning Zietz, habe in Gesprächen zugesagt, daß die Schule für die 370 Gymnasiasten nicht vor dem Jahr 2001 geschlossen werde. Das hätte bedeutet, daß der derzeitige elfte Jahrgang das Abitur noch im Gebäude im Holter Feld ablegen kann. In der Deputationsvorlage für Donnerstag ist nun der Termin 31.7.2000 angegeben – die SchülerInnen sollen mit den LehrerInnen in die Schule an der Kurt Schumacher Allee umziehen.

Auch Vertreter des Berufsschulzweiges (mehr als 1.000 SchülerInnen) melden nun Zweifel an den Umzugsplänen aus dem Holter Feld an. Bei einem Umzug in das ehemalige BBZ am Doventor würde sich die Ausstattung für die Azubis entscheidend verschlechtern. „Die Qualität der beruflichen Bildung im Bremer Osten würde auf den Stand von 1960 zurückgeworfen“, befürchtet Theo Börchers vom Verband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen.

Während das Schulzentrum Huckelriede frühzeitig gegen die Schulschließung protestierte, wählte man im Holter Feld den stillen Verhandlungsweg. Am Donnerstag in der Deputationssitzung wird sich herausstellen, ob eine der beiden Strategien mit Erfolg gekrönt wird. cd

Die GesamtschülerInnen-Vertretung ruft für Donnerstag zu einer Demonstration auf. Start: 8.15 Uhr am SZ Im Holter Feld.

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