Vor dem Start des VBB

■ Fahrgastverband befürchtet teure Tickets

Sprunghaft steigende Fahrpreise, schlechtere Leistungen, eine düstere Zukunft, diese Kritik an der Verkehrspolitik des Senats hat gestern der Fahrgastverband IGEB geübt. Auch der kommende Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) bringe Nachteile: „Ab dem 1. April müssen selbst nach Senatsangaben drei der vier Millionen täglichen Fahrgäste im VBB-Gebiet mit höheren Preisen rechnen“, sagte der stellvertretende IGEB-Vorsitzende Matthias Horth.

Laut IGEB hat der Senat, statt Schulden der BVG abzubauen, Zuschüsse gekürzt. Jetzt müsse bei der Europäischen Union erreicht werden, daß die Ausschreibung von Verkehrsleistungen in Berlin ausgesetzt werde. „Die BVG hätte keine Chance gegen private Konkurrenten, die Atempause muß für ein ordentliches Sanierungskonzept genutzt werden“, sagte IGEB- Chef Gerhard Curth. Deshalb müsse auch der Unternehmensvertrag zwischen Berlin und der BVG über das 2000 hinaus verlängert werden.

Bei den Sanierungskosten für das U-Bahn-Netz will die IGEB das Land als Besteller der Verkehrsleistung in die Pflicht nehmen. „Schließlich gehören ja auch die Straßen, auf denen Busse fahren, dem Land und müssen von ihm unterhalten werden“, sagte Horth. Schleppend schließe sich auch die Lücke des S-Bahn-Rings zwischen Jungfernheide und Westhafen, sie sei auf das Jahr 2000 verschoben worden. Ein Lichtblick: Mit dem neuen Fahrplan im Mai sollen wieder Regionalexpress- Züge im Bahnhof Alexanderplatz halten. Ilja Weitzel