Protest mit Vater, Mutter, Kind

Am letzten Wochenende im März werden sich an der Alster noch mehr SpaziergängerInnen drängen als sonst. Ein frisch gegründeter Verein hat für Sonnabend den 28. ab 15 Uhr zum ersten Hamburger Familientreff geladen. Mütter, Väter und Großeltern sollen mit ihren Kindern rund ums Wasser spazieren. Mitten im Gewimmel wollen KleinkünstlerInnen ihre Shows abziehen, und um 17 Uhr werden tausende Luftballons in den Himmel steigen. „Wir wollen den Politikern zeigen, wie viele Kinder die Stadt hat“, sagt Erika Praetsch, Schatzmeisterin von „Familien Power e.V.“

Als reine Nachwuchsschau ist die Parade nicht gedacht. Gegen die Sparpläne bei den Kindertagesstätten wollen Eltern protestieren, und dagegen, daß es für die Schulen der Hansestadt zu wenig Geld gibt. Schließlich hat sich „Familien Power“ im Januar unter anderem aus Ärger über die Hamburger Jugendpolitik gegründet.

Ansonsten sind die politischen Ziele des gemeinnützigen Vereins so zahlreich wie die Löcher im hamburgischen Staatssäckel. Außer für mehr Bildung und Kita-Plätze wollen die Mitglieder kämpfen „gegen Armut, Obdachlosigkeit und Gewalt gegen Kinder“. Ein bißchen Frauenpolitik darf auch dabei sein, erklärt Praetsch, „weil das auch ein Thema ist, was immer hintenan steht.“ juw