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Schnelle Hilfe für zehntausend Vertriebene

■ Deutschland wird bis zum Wochenende die größte Gruppe von Vertriebenen aufnehmen

Bonn (dpa) – Bis zum kommenden Wochenende sollen alle 10.000 Kosovo-Vertriebenen, die die Bundesrepublik vorübergehend aufnehmen will, in Deutschland sein. Man wolle täglich etwa 1.000 Menschen aus den Krisengebieten ausfliegen, hieß es gestern aus dem Bundesinnenministerium in Bonn.

Etwa die Hälfte der Kosovo- Flüchtlinge sind bereits eingetroffen. Gestern waren 4.416 in Heimen in verschiedenen Bundesländern untergebracht. Bis zum Abend sollten nach Angaben des Ministeriums noch 936 Menschen in Berlin, Sachsen, Niedersachsen, Thüringen und Rheinland-Pfalz eintreffen.

Damit hat Deutschland nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) bisher die meisten Kosovo-Flüchtlinge aus Makedonien aufgenommen. Von den insgesamt 8.000 Flüchtlingen, die bisland aus Makedonien ausgeflogen wurden, hat die Türkei mit 3.000 Menschen die zweitgrößte Gruppe aufgenommen. In Makedonien leben noch 118.000 Flüchtlinge aus dem Kosovo.

Die Vertriebenen, die in Deutschland anders als die Flüchtlinge aus Bosnien erstmals den Sonderstatus von Bürgerkriegsflüchtlingen erhalten, werden nach dem festgesetzten Schlüssel für die Verteilung von Asylbewerbern untergebracht. Demnach ist für das Land Nordrhein-Westfalen eine Quote von 22,4 Prozent oder 2.240 Flüchtlingen vorgesehen. Bayern steht mit 14 Prozent oder 1.400 Flüchtlingen an zweiter Stelle, gefolgt von Baden-Württemberg mit 12,2 Prozent.

In Niedersachsen werden demnach 9,3 Prozent, in Hessen 7,4 Prozent, in Sachsen 6,5 Prozent, in Rheinland-Pfalz 4,7 Prozent und in Sachsen-Anhalt 4,0 Prozent erwartet. Auf die anderen Ländern entfallen unter vier Prozent der Flüchtlinge.

So wird Brandenburg 3,5 Prozent der ankommenden Menschen aus den Krisengebieten aufnehmen, Thüringen 3,3 Prozent, Schleswig-Holstein 2,8 Prozent, Mecklenburg- Vorpommern 2,7 Prozent, Hamburg 2,6 Prozent, Berlin 2,2 Prozent, Saarland 1,4 Prozent und Bremen 1,0 Prozent.

Heute sollen 1.047 weitere Vertriebene aus dem Krisengebiet kommen.

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