piwik no script img

Klassenkampf light

Super, super, super. Morgen um 15.30 Uhr wird am Millerntor die erste Schlacht im Klassenkampf '95 geschlagen. Der lumpenproletarische Bodensatz FC St. Pauli geht auf die Barrikaden, um den revanchistischen Eroberungsversuch der fiesen, geldsäckigen, konterrevolutionären und vor allem abstoßenden Dortmunder Borussen abzuwehren. Zu diesem Behufe wurde dem Kicker-Kollektiv eine indoktrinäre Sonderunterweisung von Uli Che Maslo zuteil. „Ich sage meinen Jungs immer, ihr seid nicht schlechter als die sogenannten Stars der Bundesliga. Dortmund wird sich jedenfalls wundern.“ Verstanden, Verdammte dieser Erde? Gut, nächste Lektion: „Ich habe 24 Profis. Ich habe jeden Tag 24 Stricke in der Hand und muß nur an dem richtigen Strick ziehen, damit der entsprechende Spieler auch tadellos funktioniert.“ Ordentlich nachgerechnet, wieviel Seil pro Mann, Söldner der politischen Korrektheit? Dann los.

Und der HSV, was macht der solange, außer auf den Sportartikel-Händler Uwe Seeler zu warten? Er kickt in Düsseldorf, auch morgen um 15.30 Uhr, und hofft, daß es im Rheinstadion keinen Reinfall gibt. (Dieses Wortspiel ist gegen Einsendung eines mit einer Mark frankierten Rückumschlags bei der Sport-Redaktion der taz hamburg erhältlich.) cleg

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen