: Patienten ins Hotel
■ Hagenbeck stellt Neubau-Pläne vor
„Ein Hotel ist fast nichts anderes als ein Krankenhaus ohne OP“, weiß Joachim Weinlig-Hagenbeck. Weil dem so sei, geht der Repräsentant des weltbekannten Hamburger Tierparks davon aus, daß es „eine enge Kooperation“ zwischen der neuen Endo-Klinik und dem benachbarten Hotelneubau geben wird. Gestern erläuterte Hagenbeck die ersten Details des neuen Mammut-Bauwerks, das vis a vis des Elefanten-Geheges zwischen Hagenbeckstraße, Koppelstraße und Tierparkallee entstehen soll.
Das geplante Tagungs-Hotel (200 Zimmer), dessen Erlöse dem finanziell auf den Hund gekommenen Zoo das Überleben sichern sollen, wird in siebenstöckiger Pracht direkt an die Koppelstraße angrenzen. Auf dem Gelände, auf dem heute noch 39 Laubenpieper ihre Wochenenden genießen, soll darüberhinaus bis spätestens Mitte 1998 der Neubau der Endo-Klinik entstehen, die ihre Räumlichkeiten an der Holstenstraße bereits gekündigt hat. Über 250 Betten und 10 Operationssäle sind geplant.
Besonderer Trick: Die Endo-Klinik soll ihre zum Teil von weit her angereisten Patienten vor der Operation nicht in teuren Klinik-Betten, sondern im Hotel unterbringen. Rund 50 Hotelbetten sollen für die Endo-Klinik reserviert werden. Hagenbeck-Weinig: „Das sichert den Grundstock der Hotelbelegung“. Unklar ist aber noch, ob die Krankenkassen die Hotelkosten übernehmen werden.
Probleme gibt es mit der geplanten Verlegung der Hagenbeck-Parkplätze, die dem Neubau-Komplex weichen sollen. Im Gespräch ist eine Überdeckelung der angrenzenden U-Bahn-Trasse, um neuen Parkraum zu schaffen. Wer die bezahlen soll, steht aber in den Sternen. Darüber hinaus ist eine Verlegung des Eingangs geplant. Das Hagenbeck-Wahrzeichen „Elefantentor“ soll abgetragen und an der Koppelstraße neu aufgebaut werden. Marco Carini
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen