: Richtung Regionalliga
■ St. Paulis Amateure besiegen Concordia mit 1:0. Die Profis verlieren 1:4 in Ulm
Beim FC. St. Pauli werden endlich wieder einheitliche Ziele verfolgt. Profi- wie Amateurabteilung des krisengeschüttelten Vereins arbeiteten am Wochenende an der Qualifikation für die Regionalliga. Dem 1:0-Sieg der Oberliga-Mannschaft gegen den Hamburger Club SC Concordia stand dabei die 1:4-Niederlage der Zweitligisten in Ulm gegenüber.
Daß die Profis im Falle eines Abstieges der souveränen Oberligamannschaft den Aufstieg in die dritthöchste Spielklasse verbauen würden, wird bei vielen der St. Pauli-Fans als Tragödie empfunden. Denn die Amateure stellen derzeit die Tugenden zur Schau, wegen derer so mancher erst zum FC-Fan wurde: Einsatzfreude, Kampfkraft und ein technisch hohes Niveau.
Folgerichtig besiegte die Mannschaft den Ligakonkurrenten Concordia durch das Tor von Berkan Algan souverän mit 1:0. Hierbei leistete sich das Team sogar den Luxus, beste Möglichkeiten zu vergeben. Marc Pomorin beispielsweise brachte es fertig, dreimal freistehend den Ball über das Tor von Concordia zu befördern.
Der Stimmung unter den gut 300 anwesenden Fans tat das keinen Abbruch. Denn wie eine Woche zuvor beim unglücklichen 1:1 gegen Verfolger Pansdorf war der Klassenunterschied zu dem Konkurrenten offensichtlich.
Nicht minder augenfällig ist die Regionalligatauglichkeit der Profis. Im Ulmer Donaustadion brachen sie am Freitag nach der Führung durch Marcus Marin nach zwanzig Minuten ein und gingen verdient mit 1:4 unter. Besonders peinlich war dabei das 1:2. Nach einer harmlosen Flanke in den FC-Strafraum grätschte Libero Dirk Dammann in dem verzweifelten Versuch, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. Hierbei übersah er allerdings, daß Torwart Carsten Wehlmann im Begriff war, das Leder zu fangen. Resultat der tragikomischen Aktion war das wohl kurioseste Eigentor der Saison. Der Zweitligamannschaft droht jetzt der sportliche Abstieg.
Christoph Ruf
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen