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RichtfestSiemens zieht '99 um

■ Vor der Jahrtausendwerde müssen die Siemens-Leute voll arbeitsfähig sein

Bei der Bremer Zweigniederlassung im Technologiepark Universität wurde gestern Richtfest gefeiert: Der Rohbau des neuen Verwaltungsgebäudes steht, gekrümmt wie eine Banane an der Kremser Straße. Ende des Jahres muß der Umzug der MitarbeiterInnen perfekt sein, denn am 1.1. des Jahres 2000 erwartet Siemens erheblichen Ansturm wegen des Jahrtausend-Problems. „Wir haben dafür schon eine Urlaubsperre ausgesprochen“, sagt Sprecher Andreas Panthen.

„Berufsbildungswerk“ wird die Straßenbahn-Haltestelle direkt vor der neuen Siemens-Zentrale heißen, von bisher 16.000 Quadratmetern Bürofläche am Bahnhof wird Siemens nur noch über 12.000 verfügen. Nicht nur das Hochhaus am Bahnhof wird dann frei (es soll von Baubehörden genutzt werden), auch im Technologiepark werden zwei Gebäude frei, die bisher von dem früheren Siemens-Nixdorf genutzt werden. Siemens hat im Verlaufe der langen Planungsjahre seinen Neubau-Bedarf immer weiter reduziert und kommt jetzt „mit der Hälfte von dem aus, was Gerold Janssen uns damals zugestehen wollte“, scherzt Panthen. Aber im direkten Umfeld will der Konzern weitere Büroflächen anmieten. Der Konzern wolle eben „flexibel“ bleiben, erläuterte der norddeutsche Immobilien-Verantwortliche Helmut Gassmann.

30 Millionen Mark hat die Münchener Siemens-Zentrale für den Neubau genehmigt, fast zwei Drittel davon hat Bremen beigesteuert als Kaufpreis für die alte Siemens-Zentrale. „Das hat uns die Entscheidung sehr erleichtert“, räumt Gassmann ein. Das alte Gebäude hätte von Grund auf saniert werden müssen, und das lohnte für das Unternehmen nicht.

Die Münchener Zentrale hatte den Neubau dennoch immer wieder verzögert, zuletzt durch einen Streit um den Bau einer Kantine. Und heute würde die Entscheidung vielleicht anders ausfallen als vor vier Jahren, sagt Gassmann. Weil in Bremen insbesondere am Flughafen viel Bürofläche leersteht, wären die Kosten einer Anmietung der benötigten Fläche ganz andere als damals. K.W.

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