: Heute Klassenkampf
■ FC St. Pauli trifft den FC Gütersloh. Wehlmann wird Profi und bleibt bis 2001
Die gute Nachricht gab's gestern vorweg: Karsten Wehlmann ist ab heute Profi. Der neue Kontrakt des Torhüters des Zweitligisten FC St. Pauli wurde bis 2001 verlängert. Diese Entscheidung, sagte der 26jährige gestern, habe er getroffen, „um ein Zeichen zu setzen im Abstiegskampf“. Der geht heute in die nächste Phase: Die Millerntor-Elf empfängt den Tabellenfünfzehnten FC Gütersloh zum Klassenkampf.
Von vielen Seiten als „Sechs-Punkte-Spiel“ bezeichnet, wird dieser Begegnung große Bedeutung beigemessen. „Die Spiele gegen einen unmittelbaren Konkurrenten wie Gütersloh sind doppelt wichtig“, erklären Spieler, Funktionäre und Anhänger unisono. Aber wenn die „sechs“ Punkte in der Hansestadt gebunkert werden sollen, muß das Millertorteam seine spielerische Leistung noch verbessern, die beim 2:1-Triumph gegen Mainz am vergangenen Freitag erheblich zu wünschen übrig ließ.
Das siegbringende Powerplay – ohne wirkliche Power und erst recht ohne Play – hatte doch eher mit Glück denn mit Können zu tun. Pauli-Coach Willi Reimann wollte das zwar nicht so sehen. Seine Spieler hätten sich „jede Menge Mühe gegeben“. Fakt ist aber: Für eine Erwähnung in der wöchentlichen „Elf des Tages“ im Kicker langte es für keinen Hamburger. Und der Kicker lügt nie.
Auch , daß der FC St. Pauli demnächst die bislang wegen finanzieller Unklarheiten verweigerte Profi-Lizenz erhält, ist bisher nur ein Gerücht. Getan hat sich bis heute noch nichts. Es steht lediglich die Aussage von Präsident Heinz Weisener, daß er „sehr zuversichtlich“ sei.
Noch dazu sorgte der Bericht „Putschversuch“ in der offiziellen Stadionzeitung Pauli am vorigen Freitag für großen Unmut beim Aufsichtsrat. Dieser fühlte sich durch diverse Äußerungen des Artikels hintergangen und will sich mit einer einseitigen „Richtigstellung“ in der heutigen Ausgabe rehabilitieren. „Das ist auch in unserem Interesse“, meint Pauli-Redakteur Rainer Schäfer, „bei uns kann jeder seine Meinung sagen.“
Oliver Lück
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