■ Papst fordert Bombenstopp

Papst Johannes Paul II. und das Oberhaupt der rumänischen orthodoxen Kirche, Patriarch Teoctist, haben am Sonnabend in Bukarest einen gemeinsamen Appell zur Beendigung des Krieges gegen Jugoslawien und im Kosovo an die Weltöffentlichkeit gerichtet. Sie fordern dazu auf, „die Waffen endgültig niederzulegen“. Die Kirchenmänner verurteilen sowohl die Politik der Vertreibungen als auch die „mörderischen Bombardements“. „Alle, die in der einen oder anderen Weise an der Tragödie schuld sind“, heißt es in dem Dokument, müßten „den Mut finden, den Dialog wiederaufzunehmen, um einen gerechten und dauerhaften Frieden zu schaffen“. In dem Appell wird weder die Nato noch die jugoslawische Staatsführung namentlich genannt. Die Menschen auf dem Balkan müßten eine „neue Art des Zusammenlebens“ auf der Grundlage gegenseitigen Respekts finden. Der Patriarch Teoctist hatte den Papst zuvor ausdrücklich dazu aufgerufen, seinen Besuch zum Anlaß zu nehmen, einen gemeinsamen Appell gegen den Krieg in Jugoslawien zu verkünden. Die rumänische orthodoxe Kirche stand bisher auf der Seite der Serben. Keno Verseck, Bukarest