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KommentarGefährlicher Sumpf

■ Die NPD ist strategisch gewieft

Alles ist wie beim 1. Mai. Die Rechtsextremisten planen einen Aufmarsch. Bündnisse gegen die NPD bilden sich und melden auch Demonstrationen an. Die Polizei prüft die Lage und kommt zu dem Schluß: Wir sind einfach zu wenig Beamte. Die Sicherheit kann nicht garantiert werden. Ergo: Alle Demos werden abgesagt.

So einfach wird es an Pfingsten wohl leider nicht werden. Die Rechten haben eindeutig ihre Strategie verbessert. Zum einen haben sie weit weniger Demonstrationsteilnehmer angekündigt als zum 1. Mai. Auf echten Beamten-Notstand kann sich die Polizei diesmal wohl kaum berufen. Es sei denn, die NPD ist so blöd und verkündet über ihre Internet-Seiten, daß sie doch mit mehr Rechtsmarschierern rechnet. Zum anderen hat die NPD nicht einmal große Publicity-Einbußen, wenn es jetzt zu einem wesentlich kleineren Aufmarsch kommt. Beinhaltet doch die Route mitten durch Bremens City ein ganz anderes Kaliber als zum 1. Mai.

Dieses subtile Vorgehen erschreckt. Die NPD entspricht überhaupt nicht mehr ihrem äußeren Erscheinungsbild – stumpfsinnige Springerstiefeltreter mit Glatzen. Hinter der NPD steckt inzwischen eine bundesweit hervorragend strategisch arbeitende Großorganisation, die auch mit Niederlagen, wie in Bremen am 1. Mai, umgehen kann. Und eben gerade das macht diesen braunen Sumpf so immens gefährlich. Jens Tittmann

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