: „Liebe taz...“ Soli-Umgang mit HeilpraktikerInnen –Betr.: „Titelkampf auf dem Therapeutenmarkt“, taz bremen vom 8./9.5.1999
Das Vorgehen des Kollegen Budde gegen psychotherapeutisch tätige HeilpraktikerInnen ist eine Schande für den neuen Berufsstand des Psychologischen Psychotherapeuten. Haben wir uns jahrelang gegen den schamlosen Konkurrenzkampf der institutionalisierten Ärzteschaft gegen uns zur Wehr gesetzt, um – kaum glücklich im Hafen von Titelschutz und Kassenabrechnung angekommen – das gleiche mit den weniger glücklichen KollegInnen zu praktizieren!? Wo wir doch selber bis vor kurzem „Psychotherapeuten gemäß Heilpraktikergesetz“ waren und am besten wissen, daß die Zulassungsverfahren gemäß Psychotherapeu-tengesetz keineswegs „die Spreu vom Weizen“ getrennt haben.
Ich erwarte, daß die Bremer KollegInnen des Berufsverbandes (DPTV) sich entschieden von einer Vorgehensweise distanzieren, die bedenkenlos alle juristischen Mittel zur Stärkung der eigenen Position im Konkurrenzkampf nutzt. Denn eine angemessene Interessenvertretung verträgt sich durchaus mit einem kollegialen und solidarischen Umgang mit anderen Berufsgruppen des Gesundheitswesens einschließlich der psychotherapeutisch tätigen HeilpraktikerInnen. Dipl. Psycho. Birgit Lindberg
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