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Theatrale Einweihung

■ Das Theater N.N. Hamburg wird seßhaft und eröffnet mit einer Schubertiade

Nach drei Jahren des Nomadentums kann das Theater N.N. Hamburg heute stolz sein eigenes Domizil einweihen. Im Kulturbahnhof Altona, Harkortstraße 81, erwartet um 20.30 Uhr ein ungewöhnliches Stück das Premierenpublikum: Schubert und Franz illustriert die stürmische Jugendzeit des Komponisten, zeigt, daß zwei Seelen in der Brust des als Romantikers oft mißverstandenen Genies wohnten. Andreas Schäfer und Bernhard Röser verkörpern diese, und ergänzt wird der Text mit live dargebotenen Schubert-Liedern: Liebesleid und Rebellentum im Zeitalter der Restauration.

„Schubert war eine reiche, zerrüttete Persönlichkeit“, weiß der Regisseur Dieter Seidel, der zugleich auch künstlerischer Leiter des Theaters ist. Die Anregung zur Schubertiade kam von Andreas Schäfer, der den Franz aus dem Titel spielt und singt. Allerdings auf keiner traditionellen Bühne, sondern auf zwei Podesten, die im frisch renovierten Saal stehen. Dazwischen dürfen sich die Zuschauer – gemäß den guten Brecht-Wünschen für ein anderes Theater – an Tischen bei Wein und Kerzenschein entspannen.

Angestrebt wird vom Theater N.N. Hamburg keine Namenlosigkeit, sondern „Theater ohne großen technischen Aufwand“. Es schreibt sich die Eigenschaften „assoziativ, sinnlich, wach, konkret, lebendig, wahrhaftig“ auf die Fahnen und wagt sich bewußt in theateruntypische Räume. Künftig sollen auch Studio-Aufführungen und Work-shops für Berufsschauspieler den neuen Ort füllen. Subventioniert wird das Ensemble übrigens mit keinem Pfennig. giso

noch am 22., 23., 24., 28., 29. und 30. Mai, Karten unter Tel.: 410 45 38

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