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Das Kraut in der Suppe

Finkenwerder Apfelsaft und Brot aus dem Feldbackofen: Dienstag beginnen in Hamburg die Wochen des ökologischen Landbaus  ■ Von Hubert Bätz

Brot aus Sauerteig, das im Feldofen gebacken wurde, identifizieren KennerInnen schon am Geschmack. Auch zwischen „Finkenwerder Apfelsaft“ und dem goldigklaren Inhalt von Tetra Packs aus dem Supermarkt lassen sich unschwer Unterschiede herausschmecken. Wer diese Erfahrungen noch nicht gemacht hat, kann das auf den „Wochen des ökologischen Landbaus“ nachholen. Vom 1. Juni bis zum 4. Juli bieten mehr als 20 Hamburger Biobauern gemeinsam ein buntes Programm für Kinder und Erwachsene an.

Hof-Feste, Schlemmen auf dem Öko-Markt oder Radeln durch blühende Obstwiesen – die VeranstalterInnen haben für alle etwas im Angebot. Kinder können beispielsweise im Juni (am 6., 13. und 20.) auf dem Obsthof Pilarzyk, Kirchaußendeichsweg 4 in Finkenwerder, auf dem Traktor durch die Obstwiesen bis zur alten Süderelbe fahren. Unterwegs gibt es auch den Finkenwerder Apfelsaft zum Kosten. Nach der Tour können die Ponies auf dem Hof gestreichelt und beschmust werden.

Das Grundstück der Pilarzyks ist auch eine der Stationen bei der Fahrrad-Rallye durch das Alte Land. Am Sonntag, 27. Juni, um 10 Uhr startet das Radeln für Kinder und Erwachsene am Fähranleger Finkenwerder. Zwei Stunden lang können die Muskeln auf den 15 Kilometern strapaziert werden, bis mensch gemütlich auf dem Obsthof Quast eintrudelt. Hier gibt es für die RadlerInnen Getränke und Speisen. Wer noch nicht genug hat vom Fahren, kann sich mit dem Trecker durch die Gegend kutschieren lassen. Auf einem kleinen Ökomarkt werden außerdem schmackhafte und gesunde Lebensmittel zum Probieren angeboten, dazu gibt es Tips und Informationen über Herstellung und Verwendung der Produkte.

Über Anbau und handwerkliche Verarbeitung von Biofrüchten informieren Betriebsführungen auf den einzelnen Höfen. Bei der Apfelsaftprobe bei Quasts werden BesucherInnen beispielsweise erfahren, was Nützlinge sind und wie diese die Obstbauern unterstützen. Die Gärtnerei Kolbe wird den Neugierigen erklären, warum sie beim Gang in den Blumenladen darauf achten sollten, daß die angebotenen Schnittblumen biologisch angebaut wurden.

Wer schon lange wissen wollte, welches Kräutlein für welche Suppe nützlich ist, dem sei das Kräuterseminar „Anbau und Verwendung von Kräutern“ empfohlen. Der Kursus findet am Sonnabend, 12. Juni, von 14 bis 17 Uhr auf dem Gärtnerhof am Stüffel 12 statt. Anmelden können sich KräuterliebhaberInnen unter Tel.: 60 40 01 0.

Ökologisch einkaufen und schlemmen können Biofreaks nicht nur auf Hoffesten und bei Betriebsführungen, sondern auch auf den verschiedenen Märkten. Einer davon ist der Öko-Aktionsmarkt auf dem Jacobi-Kirchhof in der Innenstadt. Er findet von Dienstag, 1. bis Donnerstag, 3. Juni jeweils von 11 bis 19 Uhr statt. Am Dienstag eröffnet Hamburgs Umweltsenator Alexander Porschke (GAL) als Schirmherr hier offiziell die diesjährigen Wochen des ökologischen Landbaus. Für Unterhaltung und Markttreiben sorgt ein Rahmenprogramm aus Musik, Informationen und Gewinnspielen – Preise gibt es beispielsweise, wenn man oder frau Fragen zum Energiesparen oder zu Obst-, beziehungsweise Gemüsesorten beantworten kann.

Wer nach dem Testen von kulinarischen Spezialitäten und Öko-Fingerfood auf den Märkten selbst ein Biobrot backen will, sollte am Sonnabend, 5. Juni, zwischen 9 und 15 Uhr zum Hamburger Umweltzentrum Karlshöhe (Karlshöhe 60d) kommen. Denn hier wartet der Feldbackofen. Außer 20 Mark Kostenbeitrag empfiehlt es sich, eine Schürze mitzubringen.

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