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„Kunst – keine Zerstörung“ gewann

■ SPD stellte Großplakate-Flächen für illegale Sprayer zur Verfügung, Soko half mit Kontakten

Andre Westphal (siehe Foto) und Oliver Schoon haben den großen Bremer Graffiti-Preis gewonnen. Die SPD hatte ihre eigenen Großplakate zur Verfügung gestellt, nachdem Henning Scherf mit einer großen Anzeige gegen die Tatsache polemisiert hatte, daß die Bremer CDU mit Großflächen wirbt. Unter der Verantwortung der Hochschule für Künste war unter vier vollendeten Plakatflächen der Gewinner ermittelt worden.

Die beiden Gewinner, die eine viertägige Reise nach Brüssel gewonnen haben, waren ausgerechnet über die Sonderkommission Graffiti auf die SPD-Aktion aufmerksam gemacht worden. „Ganz früher“, so sagt Westphal, habe er einmal illegal gesprayt, inzwischen gehöre er der Gruppe „Naturel Style Rockers“ (NSR) an, die das Sprayen als „Kunst – keine Zerstörung“ propagiere. Deshalb haben die beiden das Angebot der SPD gern angenommen. Der „Jury“ der Hochschule für Künste gefiel das Bild der beiden am besten, weil es einen realistischen Menschen mit den wilden Formen, die bei Spray-Bildern üblich sind, konfrontierte.

Eine symbolische Aktion gegen die Kriminalisierung der Sprayer, wie sie die Polizei im Auftrage von Innensenator Ralf Borttscheller betreibt, sieht Westphal in dem Angebot der SPD nicht. K.W.

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