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Entlassung abgefedert

■ Sozialplan für 500 gekündigte Colgate-Mitarbeiter / Werksschließung Mitte 1996

Das Timing stimmte. Im Laufe des Donnerstags gingen die Kündigungsschreiben an 500 Mitarbeiter des Hamburger Werks der Colgate-Palmolive GmbH heraus, das Mitte 1996 wegen „erheblicher Überkapazitäten in Europa“ geschlossen wird. Am Abend einigten sich Geschäftsführung und Betriebsrat auf einen Sozialplan. Wie hoch die Abfindungen sein werden, blieb jedoch das Geheimnis der Verhandlungspartner. „Wir nennen keine Zahlen“, erklärte Roland Heincke, Geschäftsführer Personalwesen, gestern gegenüber der taz, „es ist aber vergleichsweise viel“. Ob die vom Betriebsrat geforderten 100 Millionen Mark tatsächlich bereitgestellt würden, mochte der Firmensprecher nicht bestätigen.

Für die Betreuung und berufliche Neuorientierung der betroffenen MitarbeiterInnen werden ab Anfang nächsten Jahres mehrere Psychologen, Soziologen und Personalvermittler engagiert. „Diese sollen die Chancen der Leute verbessern, wieder einen Arbeitsplatz zu finden“, sagte Hencke. Eine Million Mark stünden zur Verfügung, zusätzlich zu der Jobbörse, die seit Ende Oktober existiert. „Über 80 Mitarbeiter haben sich schon beraten lassen“, weiß Hencke. Gerade für die älteren MitarbeiterInnen, die nicht von der vereinbarten Frühpensionierung Gebrauch machen wollten, seien die Qualifizierungsangebote wichtig.

Bis April werden 220 Mitarbeiter gehen müssen, bis Juni noch einmal die gleiche Anzahl. Nur 40 bis 50 werden vorerst bleiben, „um die Produktion herunterzufahren und die Anlagen abzubauen“, so Hencke. Man werde das Industriegelände nach der Demontage verlassen, weil für Zwischenlager, Verwaltung und Marketing – 350 Arbeitsplätze werden hier erhalten – ein Bürogebäude reiche. „Wir bleiben jedoch in Hamburg“, versicherte Hencke. Clemens Gerlach

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