: Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine
A
Aimée und Jaguar Deutschland 1999, R: Max Färberböck, D: Jiulianne Köhler, Maria Schrader
„Deutschland 1943: die lesbische Jüdin Felice lebt im Untergrund, arbeitet bei einer Zeitung und verführt die vierfache Mutter Lilly Wurst. Die Geschichte ist wahr, Frau Wurst, 85, lebt heute in Berlin. Der Film leidet an Eitelkeit und Pathos. Julianne Köhler aber, Theaterbesuchern ohnehin ein Begriff, ist als sture, treue Musterdeutsche eine Entdeckung.“ (Der Spiegel) Schauburg, Filmstudio
Alegria Kanada/Frankreich 1998, R: Franco Dragone, D: René Bazinet, Frak Langella, Julie Cox
„Mit seinen poetischen Bühnenshows faszinierte der kanadische Cirque du Soleil seit 1984 schon 15 Millionen Menschen. Ihre einzigartige Verbindung klassischer Clownerien mit exzellenter Zirkusakrobatik und Elementen der Commedia dell'arte versucht die Artistentruppe nun auf die Kinoleinwand zu übertragen. Aber was Regisseur Franco Dragone unter dem Zirkuszelt zu einer wunderbar gewebten Spielhandlung zusammenführt, wirkt als Kinostoff prätentiös überdehnt und nur gelegentlich bezaubernd. Die Story erinnert an „Oliver Twist“, die Bilder an die bizarren Szenerien des frühen Fellini, ohne jemals wirklich dessen Qualität zu erreichen.“ (TV-Spielfilm) Gondel
Alles Bob Deutschland 1998, R: Otto Alexander Jahrreiss, D: Gregor Törzs, Martina Gedeck
„Die deutsche Komödie trotzt Kritikerhäme und Zuschauerschwund, manchmal mit erstaunlichem Ergebnis: “Alles Bob“ ist ein Spaßfilm ohne Krampf. Der jungendliche Draufgänger Bob (Gregor Törzs) hat seine betuchte Beute Claudia (Miriam Lahnstein) fast unter der Haube, da verliebt er sich in die dreifache Mutter Barbara (Martina Gedeck). Ein flotte Farce beginnt, die neben überflüssigem Ideenklau ein paar charmante Gags bietet.“ (Der Spiegel) CinemaxX, UFA-Palast
Asterix & Obelix gegen Caesar Frankreich/Deutschland 1998, R: Claude Zidi, D: Gérard Depardieu, Christina Clavier, Gottfried John
„Und? Ist der Film gut? Sagen wir mal so: Richtig schlecht ist er nicht. Als von den Trickfilmen gebannter Fan wird man eindeutig angenehm überrascht. Ausstattung und Kostüme sind den Heftchen liebevoll nachempfunden, die Darsteller – neben den Titelhelden vor allem Gottfried John mit aufgesetztem Römerzinken als Caesar und Roberto Benigni als Intrigant Destruktivus – brauchen sich nicht hinter den Kollegen von „Familie Feuerstein“ zu verstecken. Auch fliegen die Leginonäre nach Ohrfeigen und Kinnhaken ungefähr so durch die Luft, wie man sich das bei der Comic-Lektüre immer ausgemalt hatte ... aber genau da, bei den special effects, muß die Mäkelei einsetzen, denn so manche Tricks – etwa der mit dem Elefanten in der Arena – sehen wirklich zu hausbacken aus.“ (Zitty) Schauburg, CinemaxX, UT-Kinocenter
Auf den Ersten Blick USA 1999, R: Irwin Winkler, D: Val Kilmer, Mira Sorvino
„Das Konzept setzt auf zwei Schaupielstars und eine Story des Nervenarztes Oliver Sacks. Dessen Geschichte „To See and Not See“ basiert auf einem wahren Fall und handelt von einem seit frühester Kindheit Blinden, dem operativ das Augenlicht wiedergegeben wird. Mira Sorvino, die ja wahrlich zu nuancierter, sensibler Darstellung fähig ist, stolpert hier meist unglücklich wie eine aufgedonnerte und zugeschminkte Mischung aus Monica Lewinsky und Hillary Clinton durch den Set, und Val Kilmer chargiert meist sehr grob, wenngleich ihm das ständig deplazierte Dauerlächeln Blinder immerhin gut gelingt.“ (epd-film) UT-Kino
Auf die stürmische Art USA 1999, R: Bronwen Hughes, D: Ben Affleck, Sandra Bullock, Maura Tierney
„Der Spießer Ben ist auf dem Weg zu seiner Hochzeit, doch das Flugzeug hat eine Panne. Und während Bens Braut ungeduldig im beschaulichen Savannah wartet, muß der Zukünftige auf seiner Anreise Prüfungen aller Art bestehen: Naturkatastrophen, Männerstrip und vor allem die Bekanntschaft mit der verführerischen Sarah, einer Frau mit frecher Klappe und wundem Herzen. Diese modisch aufgemotzte Screwball-Komödie witzelt mit angezogener Handbremse, doch den Hauptdarstellern Ben Affleck und Sandra Bullock gelingen ein paar funkelnde Momente.“ (Der Spiegel) CinemaxX, UT-Kinocenter, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)
B
Bin ich schön Deutschland 1998, R: Doris Dörrie, D: Senta Berger, Gottfried John, Dietmar Schönherr, Franka Potente
„In ihrem filmische Schicksalsreigen schickt Doris Dörrie die Créme der deutschen Darstellerzunft auf die Suche nach Liebe, Glück und Vertrauen - in einer Vielzahl von Erzählsträngen und Episoden, die sich wie Kurzgeschichten aneinanderreihen. Immer wieder zieht die Dörrie mit Momentaufnahmen in den Bann, die unverstellt und ehrlich vom Leben erzählen.“ (Bremer) Schauburg, Filmstudio
Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder and the Buena Vista Social Club
Nun ist es mit Wim Wenders schon so weit gekommen, daß es ein Lob ist, wenn man sagt, sein neuer Film würde überhaupt nicht wie ein Film von Wim Wenders aussehen. Der einstige Hoffnungsträger des deutschen Films hatte sich scheinbar endgültig in den Elfenbeinturm zurückgezogen, aber nun holt ihn sein Leib- und Magenmusiker Ry Cooder wieder ins wirkliche Leben zurück. Er lieferte Geschichte, Personal, Drehorte und Musik – Wim Wenders brauchte wirklich nur die Kamera draufzuhalten. So gehört der Film ganz und gar dem „Buena Vista Social Club“, einer Gruppe von über siebzig Jahre alten kubanischen Musikern, die alle schon ihre Karrieren beendet hatten und ärmlich als Schuhputzer oder Hausmeister ihr Leben fristeten. Ganz zufällig brauchte Ry Cooder vor einigen Jahren in Havanna ein paar kubanische Musiker für eine Plattenaufnahme, entdeckte die alten Hasen, holte sie aus dem Ruhestand zurück, nahm die Platte „Buena Vista Social Club“ mit ihnen auf, und diese wurde überraschend ein großer internationaler Erfolg. So zeigt der Film etwa den 92jährigen Compay Segundo, der stolz über seiner brennenden Havanna verkündet: „Ich rauche seit 85 Jahren.“ Oder den Pianisten Ruben Gonzales, der an Arthritis litt, zehn Jahre lang an keinem Klavier gesessen hat und nun auf dem Steinway wunderbar jazzig improvisiert. (hip) Schauburg
C
The Crucible (Hexenjagd) USA 1996, R: Nicholas Hytner, D: Winona Ryder, Daniel Day-Lewis Joan Allen / Originalfassung mit Untertiteln
„Ende des 17. Jahrhunderets bricht im amerikanischen Ostküstendorf Salem die Hexen-Hysterie aus. Eine durchtriebene Göre versetzt mit ihren Anschuldigungen den gesamten Ort in Panik und bringt einen grotesken Gerichtsprozeß in Gang, bei dem es nur Verlierer geben kann. Späte Adaption eiens Bühnenstückes von Arthur Miller, das in den frühen fünfziger Jahren noch brandaktuell war, uns in dieser Form aber nur wenig zu sagen hat. Hytners Inszenerung liegt vollkommen daneben; die einzige Lichtblicke sind Winona Ryder und Joan Allen.“ (tip) Kino 46
D
Dandy Deutschland 1988, R: Peter Sempel, D: Nick Cave, Blixa Bargeld, Campino
"Mißlungener Versuch, Voltaires „Candide“ mit Mitteln des Avantgardefilms zu interpretieren. Eine in keinerlei formale und inhaltliche Zusammenhänge gebrachte Bild- und Toncollage ohne jegliches filmisches Gestaltungsvermögen, die nur vom Narßismus des Regisseurs zeugt.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46
23 Deutschland 1998, R;: Hans Christian Schmid, D: August Diel, Fabian Busch
„Hannover in den 80er Jahren. Karl Koch gehört zu den ersten Computer-Hackern und ist ein Anhänger von Verschwörungstheorien. In seinem Paranoia-Trip „23“ bringt Regisseur Schmid mit viel Gespür die Zeit der beginnenden globalen Vernetzung auf die Leinwand und entwirft ein gültiges Generationsportrait“ (tip) Schauburg
E
Ein Blick und die Liebe bricht aus Deutschland 1986, R: Jutta Brückner, D: Elida Aroz, Rosario Blefari
„Selten sah man auf der Leinwand eine so tief erschreckende, ehrlich unbeschönigende „Liebesbegegnung“: eine Frau, die es zuerst drängt, ihren Körper von der Einsamkeit „erlöst“ zu sehen, und die dann, stumm, den nur sich selbst fühlenden Mann lediglich erleidet, und angeekelt von sich stößt. Wir sehen sie verloren in riesigen Räumen; auf irgend etwas, irgend jemanden wartend zwischen surreal-bühnenmäßigen Requisiten, eingekreist von einer ihr Fleisch förmlich zerschneidenden Musik. Wenn einer die Brüste seiner Geliebten berührt, knirscht der Stoff darüber. Die Begierde des Mannes ist eine schmerzmachende Säge.“ (Tagespiegel) Kino 46
F
Familiensache USA 1998, R: Carl Franklin, D: Meryl Streep, Renée Zellweger, William Hurt
„Nach der Krebsoperation ihrer Mutter sieht sich die aufstrbende Journalistin Kate gezwungen, nach Hause zurückzukehren. Dabei lernt das Karriere-Girl die von ihr verachteten häuslichen und familiären Werte kennen und lieben. Rührstück, das so quälend und elend dahinsiecht wie die von Meryl Streep gespielte todkranke Mutter.“ (tip) Filmstudio
From Dusk Till Dawn USA 1995, R: Robert Rodriguez, D: Quentin Tarantino, George Clooney, Harvey Keitel
Auch wenn Rodriguez noch so rasant schneidet, verliert man in der zweiten, mexikanisch-vampiristischen Hälfte schnell die Übersicht und das Interesse daran, wer schon untot ist und wer noch ungebissen auf alle anderen eindrischt. (hip) Filmstudio
G
Der geteilte Himmel DDR 1964, R: Konrad Wolf, D: Eberhard Esche, Renate Blume
„DDR-Regisseur Konrad Wolf hat 1964 mit der Verfilmung von Christa Wolfs Roman „Der geteilte Himmel“ einen der Höhepunkte des DEFA-Schaffens geliefert: einen für damalige Zeiten angenehm unbeeinflußten Film über zwei Liebende, die sich durch die Teilung Deutschlands auseinanderentwickeln.“ (taz) Kino 46
Der Guru USA 1998, R: Stephen Herek, D: Kelly Preston, Eddie Murphy, Jeff Goldblum
„Nach Riesenerwartungen in den USA gnadenlos gefloppt: Eddie Murphy wandelt als philosophischer Kaftan-Träger und liebe Nervensäge durch einen Teleshopping-Live-Sender, rettet die Quote und bringt den gestreßten Programmchef auf den Pfad der wa(h)ren Werte. Leider will es nicht so recht gelingen, die verhohnepipelte Welt der Waren und Werbespots von den Reißbrett-Filmfiguren zu unterscheiden.“ (tip) CinemaxX, UT-Kinocenter
H
Herr Zwilling und Frau Zuckermann Deutschland 1999, R: Volker Koepp
„Er ist ein Griesgram mit tiefen Falten im Gesicht; sie ist eine quecksilbrige Greisin, die ihm seinen Pessimismus auszureden versucht: Jeden Abend besucht Herr Zwilling die 90jährige Frau Zuckermann. Dann kocht sie für ihn und das ungleiche Freundespaar schaut fern. Der Dokumentarfilmer Volker Koepp hat den beiden ihre Geschichte entlockt: Erinnerungen an den Holocaust und das vernichtete jüdische Leben in Czernowitz, jener Stadt in der Bukowina, aus der auch der Dichter Paul Celan stammt. Koepp paßt sich dem Rhythmus der Porträtierten an, glättet unbeholfene Passagen nicht und hat ein klares Auge für den fremden Alltag. Seine Czernowitzer Elegie hätte auch Celan erfreut.“ (Der Spiegel) Schauburg
Holy Man USA 1998, / Originalfassung ohne Untertitel
Originalfassung und -titel von „Der Guru“. Verriß siehe dort.UFA-Palast
I
Idioten Dänemark 1998, R: Lars von Trier, D: Bodil Jorgensen, Jens Albinus
„Bei Fans von „Breaking the Waves“, die sich mehr von dem Gleichen erhoffen, wird „Idioten“ einen Schock auslösen. Eine Gruppe von jungen Leuten benimmt sich während ihres Urlaubs wie geistig behinderte Patienten. Dies führt zuerst zu drastischen Konfrontationen mit der Außenwelt und dann zu verhängnisvollen inneren Konflikten, nachdem eine tatsächlich verwirrte junge Frau sich der Gruppe anschließt. Ganz und gar originell in Stil und Struktur (dabei streng dem Dogma 95 folgend) und schockierend sowohl in seiner Mißachtung der politisch korrekten Konventionen Behinderten gegenüber, wie auch in der Darstellung von Gruppensex, riecht der Film dann doch zu sehr nach einer Theater-Werkstatt, um wirklich radikal zu provozieren.“ (Sight and Sound) Cinema
K
Knight Moves Deutschland/USA 1991, R: Carl Schenkel, D: Christopher Lambert, Diane Lane
„Ein Schach-Meister wird während eines Turniers mit einem Mörder konfrontiert, der ihm ein Spiel ganz anderer Art aufzwingt, in dessen Verlauf er selbst in Tatverdacht gerät. Schnörkellos inszenierter spannender Thriller, dem man einige Ungereimtheiten nachsieht.“ (Lexikon des internationalen Films) CinemaxX
Kurz und schmerzlos Deutschland 1998, R: Fatih Akin, D: Mehmet Kurtulus
„In Fatih Akins furiosem Regiedebüt, einem Krimidrama um Freundschaft, Liebe und Verrat, geht es um einen Türken, einen Serben und einen Griechen - dicke Freunde, zusammen aufgewachsen in Hamburg-Altona. Daß die drei Jungdarsteller beim Filmfest in Locarno gemeinsam den „bronzenen Löwen“ bekamen, ist Beweis dafür, wie gut sie sind. Vor allem aber sind sie eines: echt. Solche Typen gibt es wirklich - und nicht nur in Hamburg-Altona. (TV-Spielfilm) Schauburg
L
Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly
„In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Doch ist das ein Grund, daß er seinen Gewinn nicht bekommt? Seine Nachbarn fassen, angeführt von dem regen Jackie O–Shea, den Plan, dem von der Lottogesellschaft entsandten Prüfer einen Gewinner namens Ned Devine zu präsentieren. „Waking Ned Devine“ ist einer dieser raren Filme, bei dem einem endlich wieder bewußt wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann. Mit seinen skurrilen Gestalten, grandiosen Gesichtern und unbezahlbarem Witz erzählt Regiseur Kirk Jones eine Geschichte aus dem Leben, voller Herz und natürlich mit einem tiefen Blick in menschliche Abgründe.“ (TV-Spielfilm) Filmstudio
Das Leben ist schön Italien 1998, R: Roberto Benigni, D: Benigni, Nicoletta Braschi
„Benignis melancholische Clownerie und das vorzügliche Spiel aller Beteiligten machen dieses ebenso bewegende wie burleske Lagermärchen zu einer hintergründigen Tragikomödie.“ (NZZ) UT-Kino, Atlantis, Apollo (Whv)
Little Voice Großbritannien 1998, R: Mark Herman, D: Jane Horrocks, Michael Caine
Man kann sich inzwischen darauf verlassen, daß aus Großbritannien in jeder Kinosaison mindestens eine Komödie kommt, die zugleich witzig ist, ans Herz geht und Außenseiter mit einem genauen Blick fürs Detail schildert. Regisseur Mark Herman hat nach „Brassed Off“ nun den nächsten Treffer gelandet, mit immerhin einer Oscarnominierung für die Schauspielerin Brenda Blethyn. Diese spielt hier die gleiche schrille, extrem rücksichtlose und tumbe Anti-Lady wie schon in Mike Leighs „Secrets and Lies“. Jetzt als eine Rabenmutter mit großer Klappe, die ihre scheue Tochter so einschüchtert, daß diese sich kaum aus ihrem Zimmer traut. Dort hat sie sich dafür mit Starpostern und Schallplatten eine Traumwelt aufgebaut, in der sie abwechselnd Judy Garland, Marilyn Monroe, Marlene Dietrich oder Shirley Bassey verkörpert: Der Witz dabei ist, daß sie tatsächlich genauso singen und sprechen kann wie ihre Idole. Der Film erzählt davon, wie ein abgehalferter Agent ihr Talent entdeckt, sie auf die Bühne bringt und dabei natürlich nicht mit ihrem komplizierten Innenleben gerechnet hat. Der Star des Films ist eindeutig die Schauspielerin Jane Horrocks. Alle Stimmen kommen tatsächlich aus diesem kleinen, unscheinbaren Persönchen, und dieses Kontrast reicht schon, um den Film zu tragen. Aber man muß auch das Geschick bewundern, mit dem Mark Herman eine sehr bewegende, zugleich melodramatische, komische und märchenhafte Geschichte um dieses merkwürdige Mädchen herumgebastelt hat. (hip) CinemaxX, Apollo (Whv)
Lola und Bilidikid Deutschland 1998, R: Kutlug Ataman, D: Grandi Mukli, Erdal Yildiz
„Bili ist ein schwuler türkischer Macho und liebt die türkische Transe Lola. Daß ein türkisches Transvestitenmilieu in Berlin überhaupt existiert, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Atamans Film schreit es in aller Buntheit heraus und liefert die damit verbundenen Konflikte, Schizophrenien und Surrealitäten bis in die Nebenrollen gleich mit. Ein Bazar aus Komödie, Melodram, Blutrauschkrimi, Coming-Out-Film und Utopie - mit Erdal Yildiz als strahlendem Märchenmacho mit Realitätsverlust.“ (tip) Cinema
Lola rennt Deutschland 1998, R: Tom Tykwer, D: Franka Potente, Moritz Bleibtreu
Jetzt hat der Film bei den Bundesfilmpreisen so abgeräumt, daß er natürlich auch wieder in die Kinos kommt. Dabei hat doch inzwischen jeder auch nur halbwegs gescheite Landsmann Lola mit viel Spaß beim Rennen zugesehen. (hip) CinemaxX, Schauburg
M
Mädchen an die Macht USA/Kanad 1998, R: Sarah Kernochan, D: Kirsten Dunst, Heather Matarazzo
„Ein Mädcheninternat in Connecticut zu Beginn der 60er. Als die Zusammenlegung mit einem Jungeninternat droht, zeigen die Mädels, was in ihnen steckt. Der Film verliert sich in Freud und Leid der Pubertät, Verhütungsschaum-Unfällen und in der Karikatur.“ (tip) Filmstudio
Matrix USA 1999, R: Andy & Larry Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne
„Dieser Science-Fiction-Film war einer der Frühjahrshits in den USA und katapultierte Hauptdarsteller Keanu Reeves trotz gewohnt hölzener Leistung in die Zwölf-Millionen-Dollar-Klasse. Die Story bedient sich bei Mythen der Filmgeschichte: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computer-Simulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreographien und sensationelle Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) Filmstudio, CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Lichtspielhaus (Del), Solitaire (Westerstede)
Mifune (Dogma 3)Dänemark 1998, R: Soren Kragh-Jacobsen
Der dritte Film nach „Das Fest“ und „Idioten“, der nach dem Dogma einiger dänischer Filmemacher gedreht wurde, ist eindeutig der unterhaltsamste und unangestrengteste. Kragh-Jacobsen muß scheinbar nicht mehr wie Thomas Vinterberg und Lars von Trier etwas beweisen, und so geht er mit den Spielregeln (nur Handkamera, kein künstliches Licht, keine melodramatischen Effekte, keine Filmmusik usw.) sehr spielerisch um, bricht auch manchmal das Dogma souverän. Die Geschichte vom Yuppie, der auf dem elterlichen Bauerhof bei seinem geistig behinderten Bruder das wahre Leben und die Liebe findet, ist witzig, originell und mit viel Mitgefühl erzählt. Als Zugabe gibt es noch ein Orgasmusgebrüll, das Meg Ryan in „Harry & Sally“ dezent und keusch klingen läßt. (hip) Schauburg
Mr. Nice Guy USA 1998, R: Samo Hung, D: Jackie Chan, Richard Norton
„Abgehobene Prügeleien, waghalsige Verfolgungsjagden und viele schmerzhafte Stunts diesmal in Melbourne. Jackie Chan läßt nichts anbrennen. Die bescheidene Handlung sowie das Fehlen überzeugender Schauspieler stört etwas, aber es geht um Action. Faust-Fecht-Fans werden zufrieden vor der Leinwand hocken und zucken, ja bestimmt auch über die blöden Witzchen lachen. Viel Spaß, Jungs.“ (tip) CinemaxX, Ufa-Palast, Passage (Del)
Die Mumie USA 1999, R: Stephen Sommers, D: Brendan Fraser, Rachel Weisz
„Das Remake des Universal-Klassikers „Die Mumie“ von 1932 orientiert sich leider zu sehr am heutigen Abenteuerfilm. Trotz stimungsvoller Horror-Elemente und spektakulärer Spezial-Effekte wird der Film durch nervige komödiantische Einlagen verwässert. Man wird zwar unterhalten, aber nie erschreckt.“ (tip) CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Gloria (Del), Solitaire (Westerstede)
N
Nachtgestalten Deutschland 1999, R: Andreas Dresen, D: Michael Gwisdek
„Andreas Dresen schaut mit einem vorurteilsfreien Blick auf seine Figuren. Ein Obdachlosen-Pärchen sucht ein Hotelzimmer für eine Nacht, ein Geschäftsmann „findet“ auf dem Flughafen einen angolanischen Jungen, und ein Bauer will sich Romantik bei einer drogensüchtigen Prostituierten kaufen - das sind die Handlungsfäden, die Dresen in der Nacht des Papst-Besuchs in Berlin ineinander verwoben hat. „Nachtgestalten“ beschreibt drei Odysseen durch die nächtliche Großstadt, ohne Kitsch, unsentimental und ohne falsche Fronten.“ (epd-film) Schauburg
Notting Hill, USA/Großbritannien 1999, R: Roger Mitchell, D: Julia Roberts, Hugh Grant
Die romantische Komödie dieser Kinosaison bringt das englischen Flauschemännchen Hugh Grant mit Julia Roberts zusammen. Er ist ein netter, harmloser Buchhändler in London, sie ein Filmstar aus Hollywood und dreht gerade in England einen Film. Sie treffen sich, er schüttet Orangensaft auf ihr Kleid und den Rest können Sie sich ja denken. Mit dem Drehbuchautor Richard Curtis, dem Produzenten Duncan Kenworthy und eben Hugh Grant sind drei von den Machern von „Four Weddings and a Funeral“ wieder am Werk, und „Notting Hill“ ist ähnlich gut poliert und routiert inszeniert. Viele smarte Pointen, ein schönes Paar - was will am mehr? Aber wirklich spannend an „Notting Hill“ ist Julia Roberts. Denn sie spielt hier eine Rolle, die so nah an ihrem eigenen Image ist, daß man sich immer wieder fragt: Ist sie wirklich so? Würde sie wirklich so auf den absurden Medienrummel reagieren? Und sie läßt sich nie in die Karten schauen: Roberts spielt immer haarscharf an einem Selbstportait vorbei, und dies tut sie virtuos. Durch sie wird die recht simple Prämisse des Films, nämlich die Frage, wie wir uns verhalten würden, wenn plötzlich ein Weltstar bei uns in der Küche sitzt, zum Ausgangspunkt für eine Reihe von brillianten Szenen. (hip) Schauburg, CinemaxX, UFA-Palast
O
Der Onkel vom Mars USA 1999, R: Donald Petrie, D: Jeff Daniels, Christopher Lloyd
„Slapstick um einen notgelandeten Marsbewohner, der das Liebesleben eines Reporters in die richtige Bahnen lenkt. Der Film huldigt zweifach einer schlechten Tradition: aus Sixties-Kultserien mißratene Kinofilme machen und in die Handlung ohne dramaturgische Notwendigkeit (gelungene) Spezialeffekte einzubauen. Hätte man auf die Konstruktion der Geschichte soviel Wert gelegt wie auf den technischen Aspekt, wäre das Ganze vielleicht etwas komischer ausgefallen.“ (tip) CinemaxX, Passage (Del)
P
Place Vendôme Frankreich 1998, R: Nicole Garcia, D: Catherine Deneuve, Emmanuelle Seigner, Jean-Pierre Bacri
„Eine notorische Alkoholikerin verläßt nach dem Freitod ihres Mannes das Sanatorium und übernimmt überraschend das Juweliergeschäft an der Place Vendôme, das nur noch durch den Verkauf der letzten hochkarätigen, allerdings gestohlenen Diamanten vor dem Konkurs bewahrt werden könnte. Bald hat sie denn auch alle Feinde im Schlepptau und trifft gute alte Freunde wieder. Der drehbuchlastige und allzu verwickelte dritte Spielfilm Nicole Garcias, der eigentlich ein Krimi sein will, wird von einer hervorragenden Catherine Deneuve getragen. Ihre facettenreiche Charakterstudie einer alternden Frau, die sich zu neuer Selbstständigkeit aufrafft, schlägt auch eine Bresche in die Scheinwelt des mondänen Ambientes.“ (NZZ) Atlantis
Pünktchen und Anton Deutschland 1998, R: Caroline Link, D: Elea Geissler, Max Felder, Juliane Köhler
„Mit ihrem Kino-Debüt „Jenseits der Stille“ wurde die Regisseurin Caroline Link für den Oscar nominiert. Das wird diesem Film nicht passieren. Zu niedlich die Kinderdarsteller, zu altbacken die Kästnerschen Scherze und Charaktere. Die „German Classics“ von Sat 1 lassen grüßen. Schade, denn mit den Mutterfiguren Juliane Köhler und Meret Becker beweist Link, daß sie moderne Charaktere zeichnen kann.“ (Der Spiegel) CinemaxX
R
Reine Nervensache USA 1999, R: Harold Rami, D: Robert DeNiro, Billy Crystal
„Der New Yorker Mafia-Boß Paul Vitti (Robert DeNiro) hat urplötzlich unerklärliche Hemmungen bei der Ausübung seiner kriminellen Tätigkeit. Durch Zufall gerät er an einen Psychoanalytiker (Billy Crystal), von dem er sich Heilung erwartet. Das Reich der Paten und Goodfellas kollidiert in Harold Rami's Komödie mit dem Stadtneurotiker-System. Aus diesem culture clash zweier geschlossener Gesellschaften entwickelt sich konsequent der allerschönste Wahnwitz. Ein Angebot, das man nicht abschlagen kann.“ (tip) Gondel, CinemaxX, UFA-Palast, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)
Rugrats – Der Film USA 1998, R: Norton Virgien, Igor Kovalyov
„Im US-Slang nennt man Babys Rugrats. Auch sonst ist dieser Comic ein Phänomen, das nur Amerikaner verstehen. Die „Rugrats“ sind in den USA ein Kinohit. Bereits am ersten Wochenende spielte die Story um eine Sandkasten-Clique, die sich im tiefsten Wald verirrt, 28 Millionen Dolar ein und ließ den Konkurrenten „Schweinchen Babe in der großen Stadt“ in der Versenkung verschwinden. Ganz Amerika ist süchtig nach den Abenteuern einer Handvoll sprechender Babies. Den Rest der Welt wird die Faszination für „Rugrats“ wohl kaum packen. Zu grob sind die Szenen animiert, zu quiekig die Babystimmen, zu aufdringlich die Songeinlagen. Aber vor allem sind die kleinen Racker hierzulande durchs Fernsehen kaum bekannt geworden.“ (Cinema) UT-Kinocenter, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)
S
Shakespeare in Love USA 1998, R: John Madden, D: Joseph Fiennes, Gwyneth Paltrow, Geoffrey Rush
Von der historischen Person Shakespeare wissen wir so gut wie gar nichts. Für seriöse Biografen ist dies natürlich fatal, aber wenn man eine wilde und komische Geschichte aus dem Leben des jungen „Will“ Shakespeare schreiben will, sind das ideale Grundvoraussetzungen. Die britischen Autoren Marc Norman und Tom Stoppard sahen sich einfach die Stücke an, die von Shakespeare geschrieben wurden und fragten sich: Wie ist er wohl auf diese Idee gekommen. So erlebt er natürlich eine Liebesgeschichte, die unglücklich endete, und aus der er „Romeo und Julia“ zimmerte. Norman und Stoppard sind in ihrer Konstruktion so konsequent, inspiriert und witzig, daß man schnell mitgerissen wird. (hip) CinemaxX
Shall We Dance? Japan 1996, R: Masayuki Suo, D: Koji Yakusho, Tamiyo Kurosakari
Die Japaner sind, genau wie wir Deutschen, nicht gerade für ihren Humor bekannt. Aber in den später 80er Jahren entstanden mit dem Nudelepos „Tampopo“ und dem anarchischen „Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb“ Komödien in Nippon, über die auf der ganzen Welt gelacht werden konnte. In dieser Tradition steht auch „Shall We Dance“, der zudem den Vorteil hat, daß er sich über die in Japan allgemeine Verklemmtheit lustig macht. Shogei Sugiyama ist ein eifriger Büroarbeiter, ein typischer „salaryman“, der seine innere Leere still mit sich herumträgt, bis er abends im beleuchteten Fenster einer Tanzschule eine schöne, geheimnisvolle Fremde sieht. Er schreibt sich dort in einem Anfängerkurs ein, zuerst nur, um der melancholischen Tänzerin nahe zu sein. Aber langsam wird er vom Tanzfieber gepackt, und dieses treibt ihn schließlich dazu, Ruf, Beruf und Familie aufs Spiel zu setzten. Denn der Gesellschaftstanz wird seltsamerweise in Japan als unmoralisch verpönt. Die absurde Diskrepanz zwischen den keuschen Tänzern und dem Bild, das sich Sugiyamas Mitmenschen von dessen triebhaften Exzessen machen, ist in jeder Szene wieder neu komisch.. (hip) Atlantis
Star Force Soldier USA 1998, R: Paul Anderson, D: Kurt Russell, Jason Scott Lee
„Was kann Kurt Russell bewogen haben, bei diesem kruden, aus der Filmgeschichte zusammengeklauten SF-Schrott mitzumachen? Mußte er vielleicht den neuen Pool anzahlen? Wir können nur hoffen, daß es das war.“ (TV-Spielfilm) UT-Kinocenter
Star Kid USA 1997, R: Bernie Lighthouse, D: Ben Abel
„Der zwölfjährige Spencer ist schüchtern. Eines nachts beobachtet er die Landung eines außeriridischen Kampfanzuges. Im Cybersuit erlebt der Junge ein paar lustige Abenteuer. Kinderfilm mit viel Spezial-Effekt und wenig Kind.“ (tip) UFA-Palast
T
Tango Lesson Großbritannien 1997, R: Sally Potter:, D: Sally Potter, Pablo Veron
„Ein Filmregisseurin und ein Tangotänzer verlieben sich und treffen ein Abkommen: Er lehrt sie tanzen, sie macht ihn zum Filmstar. Die Erfüllung dieses Abkommens führt zu Differenzen, und die beiden müßen lernen, ihren Rollen als Mann und Frau zu sprengen, damit ihre Liebe Bestand hat. Sally Potters formal ungewöhnlicher, innovativer Film schildert in dichten Metaphern den Prozess einer Auseinandersetzung zwischen zwei Individuen jüdischer Herkunft und reflektiert über Liebe, Tanz, Film und die menschliche Existenz.“ (Zoom) Cinema / Originalfassung mit Untertiteln im Kino 46
Das Taschenmesser Niederlande 1991, R: Ben Sombart, D: Oliver Tuinier, Adelheid Roosen
„Tim ist ein schwarzes Kind und mit großer Selbstverständlichkeit Mees Freund, ohne daß die Hautfarbe des Jungen im Film problematisiert werden müßte.“ (Kinder- und Jugendfilm Korrespondenz) Kino 46
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Verlockende Falle USA 1999, R: Jon Amiel, D: Sean Connery, Catherine Zeta-Jones
„Nach seinem Fiasko in „Schirm, Charme und Melone“ variiert Sean Connery die Rolle des schottischen Verbrechers: Er ist der alternde Kunstdieb Robert („Mac“) MacDougal, der mit der attraktiven Newcomerin Virginia („Gin“) Baker (schlangenhaft: Catherine Zeta-Jones) den ultimativen Coup plant. Beide spielen mit gezinktem Karten, umgarnen, betrügen und verführen sich, und Connery überspielt souverän den Altersunterschied. Routinier Jon Amiel liefert einen soliden Thriller ohne Überraschungen.“ (Der Spiegel) CinemaxX, UT-Kino, Ufa-Palast, Passage (Del)
Very Bad Things USA 199, R: Peter Berg, D: Jon Favreau, Christian Slater, Cameron Diaz
„Dem Schauspieler Peter Berg ist es in seinem Regiedebüt mit viel Witz und noch mehr Mut zu krassen Szenen gelungen, einen fröhlichen Schocker zu servieren. Wenn er im Namen von Liebe und Vernunft so heilige Kühe wie Ehe, Freundschaft und Familie schlachtet, sollte einem eigentlich das Lachen im Halse steckenbleiben. Aber andrer Leute Pech ist hier des Kinogängers Freud. Sensible Naturen seien jedoch gewarnt, da sie sich dabei schlimm verschlucken könnten.“ (Filmecho) Originalfassung ohne Untertitel im UFA-Palast
Virus USA 1999, R: John Bruno, D: Jamie Lee Curtis, William Baldwin, Donald Sutherland / Originalfassung ohne Untertitel
„Bei „Virus“ quietscht und kreischt, donnert und dröhnt es aus allen Winkeln des Kinos. Leider ist damit schon alles Lobenswerte erwähnt, und es bleibt nur noch das Entsetzen über dies Billigst-Ausgabe eines Horrorfilms, der als unfaßbarer Matsch aus Elementen von „Screamers“, „Sphere“, „Alien“ und „Runaway“ daherkommt.“ (Cinema) UFA-Palast (engl. OF)
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