Kommentar: Keine Visionen
■ Stadtentwicklung wird der Kopf fehlen
Die designierte neue Senatorin für Stadtentwicklung, Tine Wischer, hat auf die Frage, ob sie „Visionen“ für ihren neuen Verantwortungsbereich habe, klar mit „nein“ geantwortet. „Zunächst werde ich eine Lernende und Zuhörende sein. Ich hatte zwar Berührungspunkte zum Bauressort, doch im Detail ist mir der Bereich noch nicht vertraut.“
Das ist ehrlich – so weit, so gut. Es zeigt aber gleichzeitig, daß einer Politikerin die Verantwortung für den Stadtentwicklungsbereich übertragen wurde, die die Debatten der letzten Jahre – und nicht nur der letzten zwei – nicht so „im Detail“ verfolgt hat, daß sie zu ihren politischen Zielen in dem neuen Amt etwas sagen könnte. Das kennzeichnet die politische Kultur, in der in Bremen Posten besetzt werden.
Gleichzeitig hat die designierte neue Senatorin entschieden, daß die Frau, die wie keine andere die Stadtentwicklungs-Diskussion in Bremen geführt und vorangetrieben hat, nicht mehr an verantwortlicher Stelle weiterarbeiten soll.
Einen Kopf wie den von Ulla Luther kann man nicht einfach ersetzen. Ihr Fortgang ist ein Verlust für Bremen. Und alles, was in der nächsten Zeit zur Stadtenticklung gesagt wird, wird sich an dem Niveau messen lassen müssen, das sie – leider nur zwei Jahre lang – vorgegeben hat. Klaus Wolschner
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