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Neuigkeiten für renitente Müllsünder

■ BEB: Revival des Großcontainers / Gebühren bis 2002 stabil

BremerInnen produzieren heute mengenmäßig mehr Abfall als noch vor zehn Jahren. Das ergeben jüngste Berechnungen der Bremer Entsorgungsbetriebe (BEB). Das hat auch gute Seiten: bundesweit erreichen BremerInnen nämlich Spitzenwerte beim Einsammeln wiederverwertbarer Stoffe, sagte BEB-Sprecher Reinhard Holtin. Er kündigte gestern neben Gebührenstabilität bis 2002 zugleich neue Schritte beim Umgang mit Restmüll-Problemen an, die vor allem in flottierendem Müll auf Bremens Straßen anschaulich werden.

So soll es in verschiedenen Problemzonen der Stadt ab Herbst „neue Entsorgungskonzepte“ geben – die allerdings nicht alle BürgerInnen erfreuen dürften. „Wo die Menschen mit dem bisherigen Sammelsystem nicht klarkommen“, werde nachgebessert, kündigte Holtin an. In der Überlegung sei auch, in Großwohnanlagen statt der codierten Tonnen wieder große Restmüllcontainer einzuführen. Möglicherweise könnte dies mit personell besetzten „Wertstoffsammelstellen“ kombiniert werden.

Grundsätzlich will die BEB auch kleinen MüllsünderInnen künftig gezielter nachsetzen. Wer regelmäßig die Tonne überfüllt oder sogar Müll daneben stellt, riskiert, zu einer größeren und damit teureren Restmülltonne zwangsverpflichtet zu werden. „Auf dem Verwaltungsweg“ – das könnte also dauern.

Eine weitere Neuerung soll die Gewerbetreibenden der Hansestadt treffen. Die nämlich sind bislang nicht verpflichtet, ihren wiederverwertbaren Abfall über die BEB zu entsorgen. Sie können günstigere Entsorger frei wählen – was nach Angaben der BEB allein in den letzten zwei Jahren zu einem Rückgang an Gewerbeabfällen von rund 50 Prozent führte. Vieles werde dabei zwar für die Firmen günstig, ökologisch aber bedenklich entsorgt, so die BEB. Sie drängen die Aufsichtsbehörde deshalb, strengere Nachweise für Fremdentsorgung durchzusetzen – in der Hoffnung, dann wieder mehr Firmenmüll zu ernten. ede

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