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Betr.: Oskar Lafontaine

Auch in der SPD kündigt sich eine Sonnenfinsternis an: Vor Gerhard Schröder, den Kanzler und Modernisierer, schiebt sich langsam aber gewiss sein ehemaliger Kampfgefährte Oskar Lafontaine. Der Ex-Finanzminister plant für den Herbst seine politischen Memoiren. Allein schon der Erscheinungstermin, nach den Landtagswahlen im Saarland und in drei Ostländern, lässt wenig Gutes für Schröder und seine Mitstreitenden erhoffen. Vorsichtshalber hat der Kanzler bereits eine Warnung an den Saarländer versandt: Es sei nie gut, wenn man denen „Steine ins Kreuz“ werfe, die noch aktiv seien, sagte Schröder via Interview. Lafontaine ficht das nicht an. Der Weltökonom schreibt weiter an seinem Vermächtnis, das leicht auch zur Abrechnung geraten könnte. Nach allem, was informierte Zeitgenossen aus Oskar gesprächsweise herausgekitzelt haben, stört ihn die ganze Richtung, in die Schröder die SPD treibt. Es geht das Wort „neoliberale Politik“ um, das er der herrschenden Sozialdemokratie anheften werde. Zudem soll es um vielerlei persönliche Kränkungen, die Lafontaine habe einstecken müssen, gehen. Die bange Frage, die sich alle stellen: Wie lange wird Oskars Schatten Strahlemann Gerhard verdunkeln?  cif/Foto: Reuters

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