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Stahmer hat Bedenken

■ Senatorin: Verkürzte Schulzeit nur mit Unterricht am Nachmittag und Wochenende

Eine Schulzeitverkürzung von 13 auf 12 Jahre bis zum Abitur ist nach den Worten von Schulsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) nur mit Nachmittags- und Wochenendunterricht möglich. Die von den Kultusministern vereinbarte Mindeststundenzahl für ein bundesweit anerkanntes Reifezeugnis lasse sich anders gar nicht erreichen, sagte Stahmer gestern. Damit widersprach die Schulsenatorin ihren Parteifreunden, Spitzenkandidat Walter Momper und Fraktionschef Klaus Böger, die nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus am 10. Oktober die kürzere Schulzeit in Berlin einführen wollen. Dies hatte eine Expertenkommission empfohlen. Momper hatte gesagt, er sei in dieser Frage ein „Überzeugungstäter“.

Stahmer kündigte stattdessen weitere Expressklassen an, in denen besonders Begabte schneller abschließen können. Damit kommt sie einer Forderung der CDU entgegen. Das Abitur nach zwölf Jahren war in der DDR üblich. Sachsen und Thüringen haben diese Regelung beibehalten. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hat sich die SPD grundsätzlich dafür ausgesprochen, das nach der Wende eingeführte 13. Schuljahr wieder zu streichen.

Die von der Kommission ebenfalls empfohlenen Leistungstests für alle Grundschulen der Hauptstadt begrüßte die Schulsenatorin. Eine solide Durchführung koste allerdings rund eine Million Mark. „Die habe ich bisher nicht.“

In Berlin werden im kommenden Schuljahr, das am Montag beginnt, mit 26.550 Kindern rund 660 weniger eingeschult als im Vorjahr. Bisher ist nach Stahmers Worten auch unklar, ob in Zukunft der Umzug von Berlinern aufs Land durch den Zuzug von Regierung und Verbänden in die Hauptstadt aufgewogen werde. dpa

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