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■ Heimlicher Hauptbahnhof
Kaiser Wilhelm I. gab sich die Ehre: Im Jahr 1882 eröffnete das Oberhaupt des Deutschen Reiches mit viel Pomp den zunächst für den „Localverkehr“ konzipierten Bahnhof Friedrichstraße. Der entwickelte sich aber schnell zum geheimen Hauptbahnhof der Millionenmetropole mit täglich etwa 700 Zügen und 100.000 Fahrgästen. Die stiegen hier um oder strömten von hier in die Läden, Cafés oder Kneipen der Friedrichstraße.Die Bomben des Zweiten Weltkriegs zerstörten den Bahnhof kaum, er blieb im geteilten Berlin ein Verkehrsknotenpunkt. Nach dem Mauerbau konnte man nur über den Bahnhof Friedrichstraße ein- oder ausreisen. Die S-Bahnlinien vom Ost- und Westteil der Stadt endeten hier in einem Kopfbahnhof. Die schikanösen Kontrolleinrichtungen wurden nach dem Mauerfall abgerissen. Täglich halten heute über 1.300 S-Bahnen und 200 Regionalexpress-Züge an den Gleisen unter dem Kuppelbau. ges
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