: Erst Mambo, dann Soulfood
■ Zum letzten Mal: Latin-Tanzstunde und –tee im Patio
Irgendwie war dieser Sommer ganz schön kubanisch. Hamburg lag im Buena Vista-Fieber, und unweigerlich wurde man mit Plagiaten aus den Charts konfrontiert, die urdeutsch waren und leider auch Ohrwürmer. Dieser „Mambo No. 5“, der eigentlich ein Swing ist, ging wohl so manchem in die Beine, aber wer hat schon den passenden Schritt parat, um wirklich gekonnt den Mambo-King zu zu mimen? Eine effiziente Nachhilfestunde geben am Sonntagnachmittag zum letzten Mal in diesem Sommer die beiden TanzlehrerInnen Lira Mosquera und Silvano Mustelier Cabrejas im überdachten Hinterhof des Stelzenbaus an der Reeperbahn, der auch den Mojo Club beherbergt.
Schon viermal versammelte sich hier ein illustres Völkchen aus südamerikanischen Schönheiten, Szene-Ladies und Latino-Paartanz-Freaks im coolen Patio, um sich von Lira und Silvano ein bisschen auf die Sprünge helfen zu lassen – übrigens auch ohne mitgebrachten Tanzpartner. Auf dem Programm stehen Mambo, Bolero, Salsa und Cumbia. Danach kann man sich eine Cuba Libre von der Open-Air-Bar oder karibisches Soulfood gönnen und auf den kunstlederbezogenen Sitzelementen herumlümmeln.
Beim Havana-5-pm-Set wird man den Smash-Hit „Mambo No. 5“ des Münchner Kellners Lou Bega garantiert nicht hören. Denn verantwortlich für die Musik zeichnen wieder DJ Basso Profundo – bekannt durch „The Latin Strut“ in der Meanie Bar und ab dem 17. September jetzt auch monatlich mit einem Latin-Ballroom im Molotow vertreten – und DJ Harm, beide nicht gerade die typischen Salsathek-Machos. Aufgelegt wird nur, was das DJ-Duo seit vielen Jahren von Mittel- und Südamerikareisen mitgebracht hat: den Bigband- und Charanga-Sound, wie er in Havanas Tropicana und New Yorks Palladium gespielt wurde; Salsa aus der Zeit, als sie, von New Yorks Latino-Viertel El Barrio aus, ihren Siegeszug um die Welt antrat; aber auch traditionelle afrokaribische Stile wie Son, Guajira, Guaracha, Bomba und Conga. Bis in den späten Abend hinein kann man sich von Kuriosem aus vier Jahrzehnten überraschen lassen – und natürlich bei Bedarf den Mambo-King mimen . Stefanie Heim
Sonntag, 16 – 17 Uhr Tanzstunde, ab 17 Uhr Latin-Tanztee „Havana 5 pm“, Patio del Phonodrome, Beim Trichter 1
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