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■ Drei Liter, 18 Zylinder
Berlin/Frankfurt (taz/dpa) – Die Autowirtschaft hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres knapp 1,8 Milliarden Mark für klassische Werbung ohne Sponsoring ausgegeben. Das ist mehr als alle anderen Branchen, und entsprechend glänzt es auch auf der IAA. Es werden zwar neben dem schon käuflichen VW Lupo auch von anderen Herstellern Drei-Liter-Autos angekündigt. Der Trend geht jedoch zum anderen Ende der Skala. So bietet Mercedes mit dem SLR, dem „Supersportwagen für das 21. Jahrhundert“, eine silberne Flunder mit acht Zylindern und 557 PS. BMW bietet den Luxus-Roadster Z8, den „Supersportwagen der besonderen Art“, ebenfalls mit acht Zylindern, 400 Pferdestärken, aber elektronisch auf 250 Stundenkilometer begrenzt – ein Auto für die Fußgängerzone quasi. VW hat gleich zwei Modelle der Sprit- und Geldverbrauch-spielt-keine-Rolle-Klasse, den Concept D (derzeit 313 PS mit Zehn-Zylinder-Diesel und Pumpe-Düse-Technik, soll in der gläsernen Fabrik in Dresden gebaut werden) und die Studie Bugatti EB 18/3 Chiron (18 Zylinder, 555PS).
Die eigentlichen Nachrichten bei DaimlerChrysler sind die in Mark ausgedrückten Zahlen: Der Konzern will bis 2004 praktisch jeden Monat ein neues Modell vorstellen und plant bis dahin Entwicklungskosten von knapp 92 Milliarden Mark. Damit übertrifft er die Investitionsleistungen der meisten Staaten der Erde. Und gestern hat Daimler-Vorstandschef Jürgen Schrempp seine Umsatzerwartungen für 1999 nach oben korrigiert, auf etwa 290 Milliarden Mark. Man zeigt eben gern wieder viel Blech. Wir empfehlen: Den Smart als Dachgepäck für den Sonntagsausflug mit der S-Klasse (die verkauft sich doppelt so oft wie 1998) statt wie bisher die Fahrräder. Dann geht's mit dem kleinen Konzeptauto endlich aufwärts. rem
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