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Amöben für den Campus

■ Hamburgs Universität bekommt eine neue Verwaltungszentrale

Die Universität bekommt ein neues Portal, und das wird bunt. Und auf dem Campus wirds ein bisschen enger. Wissenschaftssenatorin Krista Sager (GAL), Uni-Präsident Jürgen Lüthje und Oberbaudirektor Jörn Walter präsentierten gestern das Ergebnis des Wettbewerbs zum Neubau der Universitätsverwaltung auf dem Campus im Grindelviertel. Zwischen Hauptmensa, Staatsbibliothek und Schlüterstraße soll in zwei mehrstöckigen Bürobauten die gesamte Univerwaltung zentralisiert werden.

Auf diese Weise, erklärte Sager, werde an der Edmund-Siemers-Allee „wieder Raum geschaffen werden für die ursprünglichen Funktionen des alten Hauptgebäudes, nämlich Wissenschaft und Forschung.“ Statt dessen gebe es in Zukunft kurze Verwaltungswege für alle Universitätsmitglieder und eine „Eingangssituation“ am Campus, die die Studierenden im Von-Melle-Park „herzlich willkommen heißt.“

Der Entwurf des Gewinner-Büros „Sauerbruch Hutton Archtitekten“ aus Berlin besteht aus zwei von oben an Nierentische gemahnende Riegeln: der eine klein und freischwebend mit Durchgang zur Staatsbibliothek, der andere massiver und „mit Bodenhaftung“ (so der 1.Preis-Architekt Matthias Sauerbruch) an der Schlüterstraße. Verkleidet sind die beiden Amöben mit buntem Glas – wie die zwei bonbonbunten Sauerbruch/Hutton-Bauten, die neu in Berlin entstanden sind: das Photonikzentrum Adlershof und die GSW-Wohnungsbaugesellschaft in der Kochstraße.

Präsident Lüthje, selbst Mitglied des zehnköpfigen Preisgerichts, gestand, daß ein Hauptvorteil des Siegermodells seine voraussichtlich geringen Baukosten seien: Mehr als 20 Millionen Mark sind dafür nicht drin. Soviel Geld will die Uni mit dem Verkauf von Harvestehuder Villen aufbringen. Allerdings muß der prämierte Entwurf noch nachgebessert werden: Lüthje will eine „witterungsunabhängige Verbindung“ zwischen den beiden Bauten haben, „um eine Zweiteilung der Verwaltung zu vermeiden.“ Baubeginn ist 2001. uwi

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